Freitag, November 30, 2007

WIEDER IN DEUTSCHLAND

Seit gestern bin ich wieder in Deutschland und Hamburg hat mich auch gleich mit wunderschönem Schmuddelwetter begrüßt! Der Flug war echt ok, denn von Montreal nach Paris war der Flieger nur ca. halb voll und ich hatte eine komplette 2er Bank für mich. In Paris war dann mal wieder Rennen angesagt, aber ich schaffte auch den Anschlussflug. Der war leider nicht so angenehm - ich fühlte mich eher wie in einem Viehtransport. Und es war auch ziemlich wackelig, besonders die Landung in Hamburg. Ich wurde dann auch persönlich abgeholt und musste mit meinen tausend Koffern nicht allein rumwerkeln. Die ersten Stunden in Deutschland waren ganz komisch, denn alles ist eigentlich vertraut, aber trotzdem ungewohnt. Zum Beispiel die Nummernschilder sahen so komisch aus. Und als ich mich dann auch gleich selbst noch in den Straßenverkehr stürtzte war, das auch sehr komisch. 6 Monate nicht mehr mit Gangschaltung gefahren, da gab's schon die eine oder andere Panne. Heute ist dann noch ein Tag Jetlag kurieren angesagt und am Montag geht's dann mit der letzten Station des Traineeprogramms weiter.

Ich hoffe, ihr hattet alle viel Spaß mit diesem Blog. Mir hat's jedenfalls immer Spaß gemacht, zu schreiben und dann ab und zu mal wieder zu gucken, was denn schon so alles passiert ist!

In diesem Sinne: Bye Bye und Au revoir!!!

Jule

Posted by Jule at 11:32 AM
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Samstag, November 24, 2007

ABSCHIED

Donnerstag und Freitag standen schon ganz im Zeichen meines Abschieds. Am Donnerstag abend hatte ich alle Bürokollegen eingeladen, mit mir in ein Steakhaus in der Nähe vom Büro zu gehen. Leider hat mir das Wetter ein bisschen ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn einige kamen deshalb nicht. Wir waren zu zehnt und es war echt schön gewesen. Vor allem, weil ich völlig unerwarteterweise ein total cooles Buch geschenkt bekommen habe: "How to be a Canadian". Eine Anleitung, wie man am besten Kanadier wird. Das erste Kapitel: Wie findet man Kanada auf der Weltkarte? Es geht weiter mit: Wie kleidet man sich wie ein Kanadier? Wie redet man wie ein Kanadier? Wie trinkt man wie ein Kanadier? Sehr sehr lustig und sehr sehr empfehlenswert. Am Freitag war dann der übliche Büroabschied, den ich schon 6 Mal von anderen Leuten miterlebt habe. Es gibt dort immer Pizza und Softdrinks für alle, Cheffe hält 'ne Rede, der zu Verabschiedende hält 'ne Rede fertig. Weil mir die Bande echt ans Herz gewachsen ist, habe ich ein bisschen mehr gemacht. Aus Deutschland habe ich mir typische Weihnachtsleckereien (Spekulatius, Lebkuchen und Dominosteine) mitbringen lassen. Außerdem ein kleines Dankeschön für jeden im Büro und ein größeres Dankeschön für 5 Leute im Büro (Vielen Dank dem edlen Organisierer!!!). Als dann meine Chefin ihre Rede gehalten hatte, verteilte ich die deutschen Süßigkeiten und die kleine Danke-Karte mit Schokoweihnachtsmann an jeden. Ich hatte halt eine persönliche Danke-Nachricht für jeden geschrieben und alle haben sich gefreut wie die Schneekönige. Nachmittags hatte ich dann noch Abschluss-Feedback-Gespräch und das lief auch sehr sehr gut. Jetzt habe ich noch Montag und Dienstag im Büro und dann geht's wieder zurück nach Deutschland. *Schluchz*

Posted by Jule at 9:25 AM
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RICHTIG WINTER

Am Donnerstag ging endlich richtig der Winter los. Alles war im Angebot: -6° gefühlt wie -12°, Schnee (ca. 10 cm in Montreal, 30 cm außerhalb von Montreal), überfrierender Regen und Eispellets. Letzteres habe ich hier zum ersten Mal erlebt und es war nicht angenehm. Ich habe nämlich Donnerstag früh ganz knapp meinen Bus zur Arbeit verpasst und musste deshalb 20 min auf den nächsten warten. Und da kamen dann diese Eispellets runter. Es ist kein Hagel, es kommen wirklich richtige Eisstücken mit Spitzen und Kanten vom Himmel. Und wenn es dann noch windig dazu ist und dir diese Dinger volle Kanne auf die eiskalte Gesichtshaut fliegen - AUTSCH. Komischerweise ist auch der Verkehr (inklusive Flugverkehr) komplett zusammengebrochen, obwohl ich eigentlich gedacht hätte, dass die Kanadier auf Schnee und so eingerichtet sind. Eine Kollegin von mir verbrachte am Donnerstag deswegen 14 Stunden in einem Flugzeug. Sie wollte nach Toronto fliegen, als sie in der Luft waren, wurden alle kanadischen Flughäfen geschlossen und sie mussten in Pittsburgh USA landen. Da sie nicht die Sicherheitschecks für die USA durchgemacht hatten, mussten sie alle an Bord bleiben. Und dann rammte so ein Flughafenauto, das immer die Flugzeuge auf's Rollfeld zieht, das Flugzeug, so dass sie auf dem Rollfeld im Flugzeug festsaßen. Es gab nur Kekse an Bord und der Flughafen war so klein, dass es im Terminal nicht mal ein Restaurant gab, von wo man eventuell etwas ins Flugzeug hätte bringen können. Somit war meine Eispellet Erfahrung nichts im Vergleich zu ihr. Abends lernte ich dann noch, wie sich kanadische Autofahrer auf den Winter vorbereiten. Denn ich hatte ein kleines Abschiedsessen organisiert und ich fuhr mit einem Kollegen hin. Und hier gibt es Eiskratzer, die einen ungefähr 1 m langen Stab haben, so dass man richtig Druck auf die Scheibe ausüben kann. Und ich habe auf dem Parkplatz einen anderen Autofahrer gesehen, der eine Schaufel aus dem Auto geholt hat, um das Auto von den Schneebergen der Schneepflüge zu befreien. Zusätzliche nützliche Grundausstattung: Sand oder Salz, wenn man mal steckenbleibt und Decken, Daunenjacke, Müsliriegel, Klopapier und Wasser wenn's mal richtig lange dauert. Ein paar Fotos von dem ganzen Spektakel gibt's hier.

Posted by Jule at 9:05 AM
Edited on: Samstag, November 24, 2007 9:26 AM
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Mittwoch, November 21, 2007

KULTUR

Einer meiner letzten Punkte auf meiner kanadischen To-Do Liste waren ja noch die Montrealer Museen. Und nachdem ich am Sonntag im Museum der schönen Künste war, ging's heute noch ins Museum für Moderne Kunst. Denn Mittwoch Abend ist der Eintritt frei. Und es hat sich extrem gelohnt. Die Hauptaustellung war von Vik Muniz, ein brasilianischer Künstler, der aus allen möglichen Materialien Kunst macht. Am coolsten fand ich die Mona Lisa aus Erdnussbutter und Marmelade. Es gab auch Bilder aus Spaghettis, Zigarettenasche, Dreck aus Staubsaugerbeuteln, Zucker, Straßendreck nach Aschermittwoch in Sao Paolo, Schokoladensoße, Locherpapierschnipseln und Tomatensoße. Es war hier zum allerersten Mal superinteressant, die Beschreibungen neben den Bildern zu lesen, um halt zu erfahren, aus was genau die Bilder sind und was der Hintergrund dafür ist. Zum Beispiel die Bilder aus Zucker waren Porträts von Kindern aus St. Kitts, die der Künstler als extrem lebenslustig empfang. Als er dann deren Eltern kennengelernt hat, die durch jahrelange Arbeit auf Zuckerfarmen allen Lebensmut verloren hatten, gestaltete er die Kinderporträts aus Zucker um die Verbindung und deren vorgezeichneten Lebensweg darzustellen. Oder die Bilder aus Schokosoße muss der Künstler innerhalb einer Stunde fertig stellen, da sonst die Schokosoße getrochnet ist. Und deshalb musste er für die Bilder meistens Probeläufe machen um zu üben, wie er alle Details am schnellsten in einer Stunde hinbekommt. Es waren auch Bilder aus Diamanten zu sehen und neben dem Bild stand die Frage: Ist ein Bild aus Diamanten mehr wert als ein Bild aus Schokosoße? Achso, alle Bilder in der Ausstellung waren Fotos der Bilder aus Schokosoße etc. und die meisten Bilder hatten berühmte "Vorbilder", wie zum Beispiel die Mona Lisa. Ich war also wie man merkt, sehr begeistert von der Ausstellung!

Posted by Jule at 9:39 PM
Edited on: Mittwoch, November 21, 2007 9:55 PM
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Samstag, November 17, 2007

SANTA'S PARADE

Heute war der Weihnachtsmann in Montreal. Weihnachtsmärkte sind hier eher unüblich, dafür gibt's in der Vorweihnachtszeit in allen großen Städten Weihnachtsparaden. Dort zieht dann durch die Haupteinkaufsstraße eine Karawane aus geschmückten Wagen und lustig verkleideten Menschen. Und heute war dieses Spektakel in Montreal zu bewundern. Ich wagte mich dafür eine Stunde in die Kälte raus. Eigentlich war es gar nicht soo kalt (-1°), aber der Wind war echt fies und das ließ die Temperatur auf gefühlte -10° fallen. Die Parade war ganz nett, aber ich hätte es noch ein bisschen weihnachtlicher erwartet. Es war zwar viel Weihnachtsmusik zu hören, aber als dann mexikanische Flamenco-Tänzer und eine chinesische Blaskapelle vorbeizogen, war ich doch ein wenig verwirrt. Aber auf dem letzten Wagen war dann Santa und alle Kids am Straßenrand waren ganz aufgeregt. Die Eltern hatten sie größtenteils unter riesigen Decken- und Daunenbergen versteckt, aber Santa versetzte alle in helle Aufregung. Nach Santas Wagen kamen dann ganz unromantisch die Müll- und Straßenreinigungsfahrzeuge, drei Polizeiautos und dann war es auch schon wieder vorbei. Fotos gibt's hier.

Posted by Jule at 9:11 PM
Edited on: Samstag, November 17, 2007 9:12 PM
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Montag, November 12, 2007

AIRBUS A380

Heute war eine besondere Mittagspause, denn so gegen 11 Uhr brach im Büro Aufregung aus, denn jemand hatte mitbekommen, dass heute Mittag der Airbus A380 zum ersten Mal in Montreal landet. Um kurz nach 12 sollte er den Montrealer Luftraum erreichen und dann nach einer Ehrenrunde um 12.20 Uhr landen. Und da ja unser Büro direkt neben dem Flughafen ist, hatten wir quasi Plätze an vorderster Front. Und wir waren nicht die einzigen. Aus ganz vielen anderen Bürogebäuden strömten Leute und der Highway neben dem Flughafen war komplett dicht. Und als der A380 dann ankam, fingen alle Autos an zu hupen und die Leute klatschten. Morgen fliegt der A380 weiter nach Orlando/Florida und kommt am 15.11. zurück. Das Flugzeug ist gerade auf so einer Art Welttournee.

Airbus A380 

Posted by Jule at 8:02 PM
Edited on: Samstag, November 17, 2007 9:05 PM
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Sonntag, November 11, 2007

REMEMBRANCE DAY

Der 11.11. wird in Commonwealth Ländern nicht als Beginn der Karnevalssaison gefeiert, sondern dient der Erinnerung an alle Kriegsgefallenen. In den Wochen vor dem 11.11. sieht man immer ganz viele Leute mit einer Klatschmohnblüte an der Kleidung rumlaufen, denn das ist das Zeichen für diesen Tag. Und diese Ansteckblüten kann man von Militärmitgliedern in den Fußgängerzonen kaufen und unterstützt mit dem Geld die Veteranen und Hinterbliebenen. Außerdem gab's heute in Montreal auf dem Mont Royal um 11 Uhr Kanonenschüsse. Ich war nämlich heute gleich wieder Joggen (die Schmerzen von gestern waren noch nicht stark genug, hihi) und dort sah ich nämlich, wie die Soldaten die Kanonen vorbereiteten. Und als ich dann um 11 Uhr wieder zu Hause war, konnte ich die Kanonenschüsse sehen und hören. Nachmittags bin ich dann noch ein bisschen durch den alten Hafen und die Altstadt geschlendert. Und jetzt kommt gleich das Highlight der Woche - eine neue Folge Desperate Housewives. Und das lustige ist, ich brauche mir gar keinen Kopf machen, dass ich in Deutschland nicht die aktuellsten Folgen weiter gucken kann, denn auch hier ist Anfang Dezember damit Schluss. Denn seit 2 Wochen streiken in Hollywood die Autoren. Und die täglichen Talkshows wie Jay Leno und David Letterman haben schon den Betrieb eingestellt und zeigen nur noch Wiederholungen. Und in der Zeitung habe ich heute gelesen, dass es für Desperate Housewives noch bis Anfang Dezember reicht. Auch Grey's Anatomy oder Pushing Daisys haben nur noch ein paar Folgen Reserve und die neueste Staffel von "24" wurde gar nicht erst begonnen, weil erst 6 Folgen gedreht sind. Ich finde das sehr interessant, mal gucken wie's weitergeht. Achso, die Autoren streiken, weil sie an den DVD- und Internet-Rechten beteiligt werden wollen.

Posted by Jule at 5:41 PM
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Samstag, November 10, 2007

WINTERJOGGING

Heute morgen (um 8.30!!!) bin ich bei -4° (gefühlt wie -9°) mit mehreren Schichten bekleidet bei mir zu Hause Richtung Mont Royal gejoggt. Es war strahlend blauer Himmel aber arschkalt! Aber kalt war mir nur 5 min, danach habe ich geschwitzt wie 'n Affe. Und da es halt zum Mont Royal nur Berg hoch geht, hätte ich nach 10 min gut ein Sauerstoffzelt gebrauchen können. Ich war auch echt lange nicht mehr laufen, und das hat sich heute gerächt. Nach 15 min wurde es dann aber besser und so joggte ich mit ganz vielen anderen Joggern den Mont Royal hinauf. Ich schaffte es aber nicht bis ganz oben und war auf dem Rückweg soooo glücklich, dass es nur noch Berg runter ging. Dann war ich gerade noch ein bisschen in der Stadt, denn so langsam muss ich ja ein paar Souvenirs und Mitbringsel einheimsen. Und da es echt sehr kalt ist, habe ich mir erstmal 'ne kanadische Winterausstattung gekauft - 'ne Pudelmütze mit Fell drin und Fausthandschuhe auch mit Fell. Danach ging's mir besser und ich konnte auch noch ein bisschen draußen rumlaufen. Den Nachmittag werde ich mit der megadicken Tageszeitung und einem Buch verbringen!

Posted by Jule at 1:56 PM
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Mittwoch, November 07, 2007

SCHNEE

Ja, heute ist es passiert - der erste Mini-Schnee ist gefallen. Also es waren wirklich nur ein paar Schneegriesel, aber die Luft hat sich schon ganz "schnee-ig" angefühlt und auch die Wolken am Himmel sind eher Schneewolken. Natürlich ist auch nichts liegen geblieben, aber trotzdem ist es komisch. Vor allem fühlt es sich für mich gerade an, als ob es vom Hamburger Hochsommer (17°) zu Hamburger tiefstem Winter (-2°) gegangen ist. Ohne irgendwas dazwischen. Ansonsten war ich heute mit meiner Chefin auf einem Meeting, auf dem unsere Handelsvertreter geschult werden. Leider war das Ganze auf Französisch (wusste ich aber vorher). Ich wollte aber trotzdem mal gucken, wie das so abläuft. Und ich habe sogar ein bisschen was verstanden. Und wo ich nichts verstanden habe, habe ich einfach da gelacht, wo die anderen auch gelacht haben und habe mir die Gesichter der Leute angeguckt. Heute in drei Wochen sitze ich dann schon wieder im Flieger Richtung Heimat - es ist ganz schön erschreckend, wie schnell 6 Monate verfliegen können.

Posted by Jule at 8:16 PM
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Mittwoch, Oktober 31, 2007

HALLOWEEN IM BÜRO

Heute war Halloween Party im Büro. Im Vorfeld wurde ein gruseliges Mittag angekündigt und um Verkleidung gebeten. Und auf den Fotos von den letzten Halloween-Jahren im Büro hat man gesehen, dass das Verkleiden hier wirklich ernst genommen wird. Also hatte ich mir vorher hier in Chinatown mein Kostüm organisiert. Alles ganz authentisch, weil direkt im chinesischen Klamottenladen gekauft. Ein Reishut+chinesischer Mantel+Fächer. Als ich dann im Büro ankam, warf ich mich in meine Robe und guckte erstmal, was der Rest so anhatte. Einige hatten sich leider auch nur als Beiersdorf-Mitarbeiter verkleidet. Am coolsten fand ich unseren Marketingdirektor, der als Drogendealer reinschlappte. Mittags gab's dann ein gemeinsames Lunch in der Küche und dann wurde hinterher der Gewinner gewählt. Lynn als Miss NIVEA bekam den Hauptpreis, einen $40 Gutschein für eine Pizzeria. Und dann war der Zauber auch schon vorbei. Nachmittags hatten die meisten ihr Kostüm auch schon wieder abgelegt. Es war ganz lustig gewesen, aber eigentlich hätte ich noch ein bisschen mehr erwartet. Fotos vom Tag gibt's hier.

Posted by Jule at 5:27 PM
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Sonntag, Oktober 28, 2007

BOTANISCHER GARTEN IM HERBST

Da im Herbst ja nicht mehr so viele Blumen blühen und die bunten Blätter dann auch irgendwann verschwunden sind, gibt es bis Ende Oktober im Botanischen Garten das chinesische Lampionfestival. Dort sind überall im chinesischen Garten bunte Papierfiguren aufgestellt, die dann im Dunkeln leuchten. Ich habe es bis jetzt nur im Hellen gesehen, das war aber auch schon beeindruckend genug. Fotos gibt's hier.

Posted by Jule at 8:38 PM
Edited on: Sonntag, Oktober 28, 2007 8:39 PM
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Samstag, Oktober 27, 2007

HALLOWEEN

Da ja am Mittwoch Halloween ist, werden dieses Wochenende hier die ganzen Halloween Parties gefeiert. Außerdem gibt es in Old Montreal Umzüge mit gruseligen Gestalten. Und heute abend, nach einem sehr verregneten Tag, den wir im Einkaufszentrum "Carrefour Laval" verbrachten, hatten wir das Glück, zufällig genau so einen Umzug in Vieux Montréal zu sehen. Das war im Prinzip wie ein Karnevals-Umzug, nur viel viel gruseliger. Zombies, Leichen, Vampire, Aussätzige, Unfallopfer, Geister...alles was Rang und Namen in der Unterwelt hat, war dabei. Aber auch die Ghostbusters, Obi Wan Kenobi und Scooby Doo waren dabei. Begleitet wurde das Ganze von wilder Musik und Feuerwerken. Teilweise war es echt megagruselig, wenn die Zombies dann so auf einen zugestakst kamen und direkt vor einem stehengeblieben sind. Die kleinen Kinder am Straßenrand waren teilweise echt völlig verängstigt. Außerdem sieht man zur Zeit auf der Straße echt viele lustig verkleidete Menschen, denn Halloween ist hier zwar schon gruselig, aber halt auch ein bisschen wie Fasching. Fotos kommen noch!

Posted by Jule at 9:46 PM
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Freitag, Oktober 26, 2007

SHAVE TO SAVE

Heute war bei uns im Büro richtig was los. Denn ein lokaler Radiosender veranstaltet im Oktober "Shave to Save" Aktionen. Das heißt frei übersetzt "Rasieren um zu retten" und ist eine Aktion um Geld für die Brustkrebsstiftung in Quebec zu sammeln. Dafür werden Firmen aufgerufen, im Büro Geld zu sammeln. Sobald mindestens $2000 zusammengekommen sind, die für die Brustkrebsstiftung gespendet werden, kommt ein Team vom Radiosender vorbei und es wird ein Kopf rasiert. Das ganze wird aufgenommen und dann am gleichen Tag noch im Radio übertragen. Und die Fotos werden auf die Webseite vom Radiosender gestellt. Und bei Beiersdorf haben wir intern auch eine große Aktion draus gemacht. Freiwillig zum Kopf rasieren hat sich der General Manager höchstpersönlich bereit erklärt. Außerdem haben wir unsere Küche sehr schön dekoriert (da war ich an vorderster Front mit dabei) und es gab Pizza für alle und der Dresscode war Oben Rosa unten Jeans. Weil Rosa die Farbe der Brustkrebsstiftung ist und Blau für Nivea steht. Pünktlich zur Mittagszeit kamen dann die Radioleute und ein Friseur. Hinnerk (unser General Manager) war sichtlich nervös und hat auch ein paar Mal mit dem Friseur besprochen, ob denn wirklich komplett kahl rasiert wird. Ja! Da gab's keinen Ausweg mehr für ihn. Und die Ladies im Büro waren hinterher alle total begeistert. Weil er jetzt wie Bruce Willis aussieht, und ganz böse aussieht, und viel jünger aussieht und überhaupt. Fotos zum Ganzen Event gibt's hier.

Posted by Jule at 9:13 PM
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Montag, Oktober 22, 2007

WOCHENENDE MIT BESUCH

Da der Oktober mein absoluter Besuchsmonat ist, war auch dieses Wochenende jemand aus Deutschland da, dem ich Montreal und Kanada zeigen konnte. Am Samstag war's ein ganz klassisches Programm. Morgens gingen wir frühstücken bei "Chez Cora". Das ist eine in Montreal gegründete Kette, wo man extrem lecker frühstücken kann. Danach fuhren wir auf den Marché Jean Talon, zum Einkaufen von Obst und Gemüse. Da für den Nachmittag und Abend Regen gemeldet war, fuhren wir dann nach dem Markt erstmal zum Mont Royal und guckten vom Berg runter auf die Stadt. Wir hatten vom Markt auch noch ein kleines Picknick dabei, das aßen wir dann während wir den tollen Ausblick auf Montreal genossen. Danach fuhren wir zum Einkaufszentrum "Carrefour Laval". Dort war am frühen Nachmittag der Kampf um die Parkplatz in vollem Gange, aber nach ein paar Runden hatten wir Glück. Nachdem wir dann unsere Einkaufsbeute nach Hause gebracht hatten, liefen wir dann Richtung Chinatown. Und dort gab's zum feierlichen Abschluss des Tages dann mongolischen Hot Pot zu essen. Wir mussten erst ein bisschen warten (so mit Nummer und dann aufgerufen werden - fühlte sich ein bisschen wie in der Zulassungsstelle Hamburg Mitte an), aber da wir nur zu zweit waren (im Vergleich zu den asiatischen Großfamilien um uns rum, gings relativ schnell. Den Sonntag verbrachten wir dann außerhalb von Montreal, in Mont-Tremblant. Ich hatte gehofft, dass der Indian Summer noch ein bisschen aktiv ist, aber leider gab es im Norden schon öfter kältere Nächte als in Montreal, wo die bunten Blätter zur Zeit in voller Pracht zu bewundern sind. Da das Wetter aber traumhaft war (20° und Sonnenschein), stellten wir uns beim Wandern und Entdecken einfach vor, dass die bunten Blätter noch da wären und genossen die Berge und den Nationalpark. In Montreal mussten wir dann den durstigen Mietwagen noch auftanken (fast 10 Liter pro 100 km!!!) und dann wurde das Wochenende bei "Desperate Housewives" mit Rotwein abgeschlossen. Sehr schön!!!

Posted by Jule at 7:02 AM
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Freitag, Oktober 19, 2007

DEUTSCHER SERVICE BEI HERTZ

Heute habe ich mal wieder ein Auto gemietet. Und ich war sehr positiv überrascht, denn heute gab's den kompletten Service auf Deutsch. Ein Mitarbeiter der Hertz-Station bei mir um die Ecke sprach nämlich erstaunlich gut deutsch. Zum Anfang dachte ich, es ist nur so dieses übliche "Guten Tag, wie geht's?", aber er wickelte echt komplett alles auf deutsch ab, erklärte mir den Vertrag und alles. Das dauerte zwar ein bisschen länger, als es vielleicht in Englisch gedauert hätte, aber ich fand's total super. Und nach einem "Vielen Dank für den deutschen Service!" sind wir dann mit unserem Buick Allure für zwei Tage losgedüst.
Posted by Jule at 10:39 PM
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WILDES EICHHORN

Hier gibt's mal einen kleinen Eindruck, wie die wilden Eichhörnchen zum Beispiel auf dem Montreal so abgehen, wenn man sich mal ein bisschen mit ihnen beschäftigt. Viel Spaß beim Angucken!

Posted by Jule at 6:57 AM
Edited on: Freitag, Oktober 19, 2007 7:00 AM
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Freitag, Oktober 12, 2007

GEBURTSTAGSFEIER

Heute hatte ein deutscher Kollege Geburtstag und wir gingen abends in eine Kneipe. Das Ste-Elizabeth ist ein Pub. Das Lustige dort waren die Getränkepreise. Bier war das teuerste ($7). Long Drinks und Cocktails waren billiger als das Bier ($5 bis 6.50). Hinterher gingen dann die anderen noch weiter in einen Club, aber da ich morgen ab 9.30 auf den Klimaanlagenabholer warten muss, wollte ich mir nicht die Nacht um die Ohren schlagen. Auf dem Weg nach Hause nervte mich der Montrealer Herbst extrem. Es war arschkalt (2°) und sehr windig. Ich kam total durchgefroren zu Hause an. Und dort entdeckte ich dann Facebook für mich. Ich hatte schon ein paar Einladungen dafür und nun habe ich mich auch angemeldet.

Posted by Jule at 3:28 PM
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Dienstag, Oktober 09, 2007

PRINCE EDWARD ISLAND - P.E.I.

Vom 29.9. bis 8.10. erkundeten wir zwei weitere Provinzen von Kanada. New Brunswick zum Durchfahren und Prince Edward Island (P.E.I.) für den einwöchigen Inselurlaub. Leider konnten wir unsere Tour nicht ganz wie geplant starten, da wir ein wenig Ärger mit dem Mietwagen hatten. Als wir mit Sack und Pack loswollten, sprang das Biest nicht an. Die Elektronik war total im Eimer und blinkte nur noch hilflos. Es gab' nicht mal ein Motorenstartgeräusch. Zum Glück waren wir noch in der Nähe der Mietwagenstation und die klärten das für uns recht problemlos und dann konnten wir 1,5 Stunden später mit 'nem neuen Mietwagen losdüsen.

Da es von Montreal bis P.E.I. gut 1200 km zu fahren sind, planten wir eine Übernachtung nach ca. 600 km ein. Wir machten das in Grand Falls/New Brunswick, wo wir durch Zufall eine Pension in deutscher Hand entdeckten (www.lakeside-lodge.com). Als ich dort telefonisch das Zimmer reservieren wollte, bekam ich als erste Gegenfrage auf deutsch: "Sprechen Sie deutsch?". Die Holzhütte mit deutschem Restaurant, Gästezimmer und Ferienhäusern liegt sehr idyllisch an einem kleinen See, nur 2 Meilen von der US-Grenze entfernt. Zum Abendbrot gönnten wir uns dann Schnitzel, Roulade und Schwarzwälder Kirschtorte und schnackten ein bisschen mit den Besitzern aus Meersburg am Bodensee.

Am nächsten Tag kamen wir dann in P.E.I. an. Die Anfahrt zum Ferienhaus war ein wenig ungewöhnlich, denn es führte gar keine Straße mehr hin. Man musste sich eher über ein Feld/Wiese des Nachbargrundstücks anschleichen. Der Besitzer wartete schon auf uns und hatte schon den Kamin angezündet (per Fernbedienung!) und klassische Musik eingelegt. Wir waren total begeistert von dem Ferienhaus (www.bloomingbreezes.com), denn es ist echt total idyllisch gelegen. Das Gründstück grenzt direkt an eine Steilküste, von der aus man über eine Holztreppe zum Strand gehen kann. Dieser Strand hat ganz roten Sand, wie man ihn überall auf der Insel findet. Vom Haus hat man einen traumhaften Blick über die Bucht und schaut auf mächtige Sanddünen, die Teil des Nationalparks auf P.E.I. sind. Außerdem kann man den Sonnenuntergang direkt von der Terrasse aus genießen. Es war einfach Erholung pur. Nur Seewind, Wellenrauschen, ein toller Ausblick und ein super ausgestattetes Ferienhaus. Wir hatten auch einen gut bewohnten Garten um uns herum. Ein kleines wildes Eichhörnchen turnte öfter vor unserer Nase rum, im Watt vor der Haustür standen sehr oft Reiher rum und 2 Mal haben wir sogar einen Weißkopfadler in oder über unserem Garten gesehen. Total beeindruckend!

Die Aktivitäten auf P.E.I. sind außerhalb der Saison (Juli/August) ziemlich eingeschränkt, denn fast alle Touri-Attraktionen sind dann schon geschlossen. Auch viele Restaurants oder Souvenir-Läden sind schon geschlossen. Da wir aber totales Glück mit dem Wetter hatten und während unserer Woche dort einige Temperatur-Rekorde gebrochen wurden, konnten wir jeden Tag an den Strand gehen. Bei Höchsttemperaturen um die 24°C ließ es sich dort echt super aushalten. Und da es auf P.E.I. genug Strände gibt, hatten wir auch gute Auswahl. Mal roter Sand mit Klippen, mal schneeweißer Sandstrand. Aber ein bisschen Touri waren wir dann doch und haben Hummer gegessen und das Haus von "Anne of Green Gables" angeschaut. Hummer ist quasi neben der Kartoffel DAS Nahrungsmittel der Insel. Wir wagten uns dann mal ran und da ich beim Bestellen erwähnte, dass das unser erster Hummer ist, bekamen wir ihn schon nett zerlegt. Aber der Geschmack und die Konsistenz war jetzt nicht megatoll und auch manche Innereien im Kopf des Hummers (die Leber und so) waren nicht ganz so lecker anzuschauen. Das zweite touristische Highlight (Anne of Green Gables) ist ein typischer Hof aus dem 19 Jh., der in Cavendish gebaut wurde. Denn auf P.E.I. hat Lucy Maud Montgomery das Buch "Anne of Green Gables" geschrieben, ein Kinderbuchklassiker, der auch auf der Insel spielt. Und deshalb kann man sich Annes Haus angucken, ihre Schokolade kaufen, Anne-Puppen und allen erdenklichen Schnick-Schnack kaufen.

Am letzten Tag auf P.E.I. wurde es dann doch noch ein bisschen herbstlich (windig und kälter) und so war der Abschied nicht ganz so schwer. Die Rückfahrt teilten wir wieder in 2 Tage und schauten am ersten Tag noch im Fundy National Park vorbei. Dort gibt es den größten Tiedenhub der Welt: zwischen Ebbe und Flut liegen 16 m. Wir schauten uns dort zwei Buchten an, wo man die Unterschiede gut sehen konnte und wanderten ein bisschen herum. Dann fuhren wir weiter in die Provinzhauptstadt von New Brunswick: Fredericton. Da wir dort an Thanksgiving waren, war die Stadt wie ausgestorben. Wir hatten richtig Probleme, überhaupt ein offenes Restaurant zum Abendessen zu finden und nahmen dann am Ende ein gefülltes Pita. Von Fredericton waren es dann noch mal knapp 9 Stunden Fahrt bis Montreal und nun ist auch hier der Herbst angekommen. Es ist nur noch so um die 12° warm und regnet auch ab und zu ein bisschen. Den Indian Summer mit seinen bunten Blättern konnten wir während der Fahrt durch New Brunswick, das nur aus Wald besteht, sehr gut beobachten. Die Bäume sind echt knallrot oder kräftig orange/gelb. Und in einem Mischwald mit vereinzelten grünen Nadeln dazwischen sieht das wirklich total toll aus. Leider konnten wir es auf Fotos nicht gut einfangen.

Fotos stehen natürlich online, und die Orte unseres Roadtrips sind auch auf der Karte markiert!

Posted by Jule at 11:10 PM
Edited on: Mittwoch, Oktober 10, 2007 5:16 PM
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Sonntag, September 23, 2007

EICHHÖRNCHEN, EIS UND EIN MARSCH DURCH MONTREAL

Mein Tag begann heute mit einem Eichhörnchen auf meinem Balkon. Weil hier ziemlich viele Tauben sind, dachte ich erst, es ist eins von den Mistviechern. Aber als ich genauer hinguckte, dachte ich: Ganz schön fellig für 'ne Taube. Das Eichhörnchen hatte sich von irgendwoher 'ne Avocado-Schale organisiert und knabberte die jetzt genüsslich vor meinen Augen. Ein Glück hatte ich schon gefrühstückt! Ich zückte die Kamera und knipste wild drauf los. Das Tierchen ließ sich echt von nichts stören. Erst als ich dann richtig auf Tuchfühlung gehen wollte, seilte es sich über das Geländer Richtung Dach ab. Nach diesem Erlebnis vollbrachte ich eine wahre Meisterleistung. Ich kochte meine Mittagsmahlzeiten für die Woche vor und schaffte das OHNE Feueralarm! Aber es war nicht ganz einfach, denn ich hatte den Ventilator hinter mir auf volle Stärke laufen, die Klimaanlage war auch voll an, die Balkontür (trotz Eichhörnchengefahr) sperrangelweit offen und beim kleinsten Anzeichen von Rauchentwicklung schwang ich ein Geschirrhandtuch unterm Feuermelden, so dass auch ja kein Qualm zu dem Sensor aufsteigen kann. Nach der Kochaktion nutzte ich das megatolle Spätsommerwetter und marschierte ein paar Stunden durch die Stadt. Als erstes fuhr ich in den Stadtteil Outremont und holte mir dort vom angeblich besten Eisladen Montreals 2 Kugeln Eis. Die "Cremerie Bilboquet" liegt zwar nicht mitten im trendigen Stadtteil, aber fast. Das Eis schmeckte wirklich super, obwohl ich mich erst kurz vom Preisschock erholen musste: $7.20 fuer 2 Kugeln. Oh Mann! Danach lief ich weiter durch Outremont und konnte tolle Häuser, nette Straßencafés und Synagogen bestaunen. Denn der Stadtteil ist sehr jüdisch geprägt, ich sah auch ein paar Leute in den typischen schwarzen Mänteln, mit Hut, Strumpfhose (bei Männern!) und diesen Schläfenlocken. Von Outremont lief ich dann weiter zu meinem Lieblingsstadtteil in Montreal, "Plateau". Ich schlenderte einfach durch die Straßen und guckte Leute und Schaufenster an. Zu Hause ließ ich dann den Tag auf meinem Balkon (ohne Eichhörnchen) ausklingen und bereite mich nun seelisch und moralisch auf meine letzte Arbeitswoche vor meinem Urlaub vor.

Posted by Jule at 7:56 PM
Edited on: Sonntag, September 23, 2007 7:56 PM
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Mittwoch, September 19, 2007

FORMEL1 UND HOT POT

Heute nach der Arbeit nutzten 2 Praktikanten und ich das immer noch megageile Wetter (25° gefühlt wie 29° und Sonnenschein pur) und düsten um 16 Uhr Richtung Ile St. Helen. Dort war ich zwar schon, aber bei dem Wetter ist der Blick auf die Skyline von Montreal immer wieder toll. Außerdem erkundeten wir auch noch die Nachbarinsel, auf der sich ja der Formel1 Kurs und das Casino befindet. Der Formel1 Kurs war extrem bevölkert von Radfahrern und Inline-Skatern. Und ich war erstaunt, wie schmal die Rennstrecke ist. Im Fernsehen erscheint einem das immer so groß und breit, wenn man's dann in echt sieht, kann man sich gar nicht vorstellen, dass dort Autos mit 300 km/h fahren, die sich auch noch überholen. Im Casino waren wir auch kurz, aber nur in der Empfangshalle. Wir hätten aber auch reingehen können, denn einen Dresscode gibt es nicht. Dann ging's mit dem Bus und der Metro wieder zurück in die Innenstadt nach Chinatown. Und da wir direkt aus dem Büro auf die Insel sind, hatten wir ein bisschen Hunger. Ich hatte von mehreren Leuten gehört, dass es in Chinatown ein mongolisches Hot Pot Restaurant gibt. Und da ich das in Hamburg in der "Roten Sonne" schon zwei Mal gegessen habe und total begeistert war, schlug ich das auch vor. Und es war genauso toll wie in Hamburg, nur etwas moderner. Moderne Ceranherdplatten mit Digitalanzeige dienten dazu, den Metallkessel mit normaler und sehr scharfer Suppe zu erhitzen. Dann gibt's ein Riesenbuffet mit rohem Gemüse, Fisch, Fleisch, Meeresfrüchten und Nudeln, aus dem man nach Herzenslust und so oft wie möglich auswählen kann. Und das schmeißt man dann alles in den Hot Pot, wartet ein paar Minuten, fischt es wieder raus und genießt. Ich habe heute zum ersten Mal Lotusblüten, Kürbis und Yam-Wurzel gegessen. Alles sehr sehr lecker.

Posted by Jule at 8:20 PM
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Sonntag, September 16, 2007

ENTERTAINMENT AUF KANADISCH

Samstag hatte ein sehr netter Kollege einen Nachmittag und Abend mit sehr viel Unterhaltung und Spaß für uns geplant. Ich und ein andere Deutscher aus dem Büro wurden um 13 Uhr von zu Hause abgeholt. Als erstes ging es dann in ein Shopping Center. Carrefour Laval, dort war ich selbst auch schon gewesen. Danach ging's dann zum Go-Kart fahren. Das war richtig cool gewesen und ich habe das ja auch noch nie gemacht. Es war 'ne Outdoor-Kart-Bahn und wir hatten die Bahn 12 min nur für uns 3. In der Gruppe vor uns war auch eine Frau dabei gewesen und die ist extrem über die Bahn geschlichen. Mein Ziel war es, nicht soooo lahm durch die Gegend zu gurken. Und ich glaube, das habe ich auch geschafft. Denn gebremst habe ich nur am Ende, als wir wieder anhalten mussten und 1 oder 2 mal zu Beginn. Denn es ist schon ein komisches Gefühl, in so 'ner kleinen knatternden Kiste über 'ne Art Buckelpiste zu heizen. Denn leider hatte die Kart-Bahn den gleichen Zustand wie die Quebecer Autobahnen. Ein Sicherheitsgurt wäre da nicht schlecht gewesen, denn beim Beschleunigen auf der Gerade hat's einen fast rausgeschleudert. Am coolsten fand ich aber, dass man durch die Kurven "sliden" konnte. Am Ende war mir aber ziemlich schlecht (die Kombination von Gewackel und Spritgestank war nicht so prickelnd), meine Hand- und Fußgelenke taten weh und meine Hände waren eiskalt. Aber ich war gar nicht so schlecht, nur 2 Sekunden im Rundendurchschnitt hinter dem anderen Deutschen. Unser Gastgeber war leider unschlagbar, denn er macht das ca. 1 Mal im Monat. Danach ging's wieder zurück Richtung Montreal in eine tolle Mall mit Outlets. Leider waren die alle schon zu, aber wir gingen in ein tolles Steakhaus. Ich fühlte mich nicht ganz so wohl zu Beginn, denn wir waren sehr leger gekleidet und stanken ziemlich nach Benzin. Alle anderen Gäste waren eher dem Restaurant-Niveau entsprechend gekleidet. Aber solange man die Rechnung bezahlen kann, ist es doch egal, oder? Nach 'ner Pause zum frischmachen und umziehen ging's dann ins Montrealer Nachtleben. Erst gingen wir in die "Wunderbar", eine ziemlich stylishe Bar in einem Hotel in der Innenstadt. Es war etwas schwierig, reinzukommen, weil es schon ziemlich voll war. Drinnen waren dann lauter hübsche Menschen, die Kellnerinnen sahen aus wie Models. Wir blieben aber nicht allzulange und gingen dann weiter ins "737". Das ist ein Club in den obersten beiden Etagen des höchsten Wolkenkratzers in Montreal. Doch bevor man überhaupt in den Fahrstuhl darf, wird man erstmal nach Waffen abgetastet. Kein allzu beruhigendes Gefühl. Dann geht's mit dem Fahrstuhl 42 Etagen nach oben. Und nachdem man Eintritt bezahlt hat, geht's noch mal 2 Etagen nach oben in den Club. Ich muss sagen, der Ausblick von da oben ist absolut toll, leider waren die Scheiben ziemlich beschlagen, denn im Club war es echt voll mit wild tanzenden Menschen. Ich habe mich in dieser wilden Masse nicht allzu wohl gefühlt, weil auch ziemlich viele durchgeknallte Typen da waren. In der guten Stunde, die wir da waren, wurden ca. 4-5 Leute von der Security rausgebracht, weil sie sich entweder geprügelt hatten oder einfach umgekippt sind vor lauter Alk & Drogen. Die Musik war okay. Aber der ganze Tag war total toll, denn ich fand's absolut super, dass sich unser Kollege so rührend um uns und die Rechnungen gekümmert hat und uns soviel gezeigt hat. Danke Dan!!!

Posted by Jule at 7:37 PM
Edited on: Montag, September 17, 2007 7:42 PM
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Samstag, September 15, 2007

GESCHÄFTSREISE NACH TORONTO

Mittwoch und Donnerstag verbrachte ich auf Geschäftsreise in Toronto. Beiersdorf hatte dort einen sehr wichtigen Termin mit Wal*Mart und ich hatte die Aufgabe, für Deko & Nivea Produkte im Raum zu sorgen und dann während des Meetings das Protokoll zu schreiben. Die Vorbereitungen waren schon echt spannend gewesen, denn ich bestellte unter anderem NIVEA-Produke aus Hamburg, die es hier nicht gibt. Diese Pakete waren dann teilweise auf abenteuerlichen Routen unterwegs. Eins ist zum Beispiel fälschlicherweise in Brazilien gelandet. Ein anderes hing in Calgary im Zoll fest. Am Mittwoch flog ich dann früh nach Toronto, um beim Aufbau zu helfen. Das Hotel, wo ich übernachtete und wo auch die Besprechung stattfand, war in einem Industriegebiet nahe des Flughafens, denn direkt über die Straße befindet sich die Kanada-Zentral von Wal*Mart. Leider war der Aufbau sehr chaotisch, da das Hotel sehr unorganisiert war. Die Pakete, die wir dorthin geliefert hatten (das waren ca. 20-25), waren teilweise unauffindbar, obwohl ich per email die Eingangsbestätigung der Kurierfirmen hatten. Und das war ziemlich nervig, weil ich ja wusste, dass ich im Recht bin. Letztendlich ist dann alles aufgetaucht und wir konnten den Raum für das Meeting vorbereiten. Am Mittwoch Abend sind dann alle gemeinsam ihre Präsentationen durchgegangen und es wurde noch mal die Strategie besprochen. Und am Donnerstag war dann den ganzen Tag Meeting und ich schrieb Protokoll. Ich fand es total spannend zu sehen, wie sie von Top-Management zu Top-Management verhandelt wird. Nach dem Meeting ging's dann mit dem Flieger wieder zurück nach Montreal.

Posted by Jule at 11:12 AM
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Sonntag, September 09, 2007

FEUERALARM

Oh mann, heute habe ich's auch geschafft...den Feueralarm bei mir im Zimmer auszulösen. Bis jetzt habe ich das immer nur von den anderen gehört. Aber als ich heute loslegte, mir für die Woche das Essen vorzukochen, waren die drei Töpfe, in denen ich Zwiebeln anschmorte, wohl ein bisschen viel für den armen Feuermelder. Zum Glück hatte mir mein Kollege, der unter mir wohnt, schon aus eigener Erfahrung berichtet, dass man den Feuermelder direkt an der Decke, wo er halt piept wie wild ausmachen muss. Das versuchte ich auch sofort, denn der Lärm ist echt absolut ohrenbetäubend und ich kann mir nicht vorstellen, dass das gesund ist. Jedenfalls sprang ich auf meinen wackeligen IKEA-Klappstuhl und drückte wie wild an diesem Ding rum. Als ich's endlich geschafft hatte, hörte ich noch ca. 1 Minute lang das Piepen in meinen Ohren. Ich hab' das Kochwerk dann trotzdem vollbracht - mit Ventilator auf volle Stärke auf den Herd gerichtet, so dass alle Rauchwolken schon mal gut im Zimmer verteilt werden und nicht geballt in Richtung Feuermelder aufsteigen.

Posted by Jule at 3:45 PM
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KARTEN

Ich habe mal nach Vorbild eines australischen Blogs (Huhu nach Melbourne!) eine Karte eingerichtet, in der alle Orte, an denen ich schon war, eingezeichnet und mit Fotos verlinkt sind. Viel Spaß beim "Rumfliegen". Man kann diese Datei auch mit Google Earth als Film angucken - einfach "KML" klicken und schon geht's los.

Posted by Jule at 11:59 AM
Edited on: Sonntag, September 09, 2007 12:00 PM
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Samstag, September 08, 2007

HOCHSOMMER IM SEPTEMBER

Das hätte ich nie gedacht, dass es in einem der kältesten Länder der Welt Anfang September nochmal richtig heiß werden kann. Gestern hatten wir hier 32° gefühlt wie 40°. Das ist echt der Hammer und fühlt sich dadurch immer noch wie ein seeehr langer Sommerurlaub an! Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass hier im Winter so um die -30° werden!

Posted by Jule at 2:02 PM
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Mittwoch, September 05, 2007

DER VERRÜCKTESTE TAXIFAHRER MONTREALS

Ich glaube, ich habe ihn heute kennengelernt - Montreals verrücktesten Taxifahrer. Ich musste nämlich heute Nachmittag einen Zulieferer von uns besuchen. Eigentlich hätte ich dafür den Firmenwagen einer Kollegin benutzen können. Da mir aber eine Ex-Kollegin gesagt hatte, dass man in Kanada beim Autofahren nur versichert ist, wenn man selbst auch ein Auto hat (hier sind nicht die Autos versichert, sondern die Personen, die ein Auto haben), wollte ich das Risiko nicht eingehen und nahm mir stattdessen ein Taxi. Und auf der Rückfahrt saß ich bei 'nem Typen im Auto, das kann man sich gar nicht vorstellen. Er war so ca. 50 Jahre alt und redete die 15 min Fahrt ununterbrochen. Zuerst machte er sich über seinen Chef lustig, der ja die ganze Zeit per Funk zu hören ist. Die Aussprache von ihm. Und dass das ja teilweise so schlecht ist, dass man die Adresse nicht versteht. Dann kam mit einmal ein Lied im Radio, das ihm wohl gefiel. Er drehte lauter und fing an, darüber zu philosophieren, was das für 'ne Musikrichtung ist. Und dann...ja dann holte er zwei Mini-Schlagzeugstöcke raus und legte ein Schlagzeugsolo auf seinem Lenkrad hin. Wir standen im Stau und da nutzte er halt die Zeit. Oh mein Gott, ich dachte echt: "Das sind die Typen, die auch mal aus Spaß auf dich schießen, weil sie gerade im Stau stehen." Ich habe das hinterher im Büro erzählt und die meinten alle, dass Taxi fahren in Montreal echt abgefahren ist. Das kann ich nur bestätigen und versuche dieses Vergnügen nun demnächst auf ein Minimum zu beschränken.

Ein ähnliches Thema gab's heute Mittag auch als Küchenkonversation. Meine Montrealer Kollegen berichteten, was ihnen schon alles im Stau oder überhaupt im Straßenverkehr in Montreal passiert ist oder was sie selbst schon gemacht haben, um ihrem Ärger Luft zu machen. Das harmloseste dabei war noch, den anderen Autofahrer zu verfolgen oder verfolgt zu werden. Krasser wurde es dann, als sie berichteten, dass aufgrund eines weggeschnappten Parkplatzes schon mal ein Auto komplett mit dem Schlüssel zerkratzt wurde. Oder dass jemand mit 'nem Edding auf die Frontscheibe: "Asshole" geschrieben hat. Oder jemand seine Tomate aus der Lunchbox als Wurfgeschoss auf das nervende Auto benutzt hat. Die geilste Story (falls sie denn stimmt) war aber die: Es war einmal eine leere Parklücke, in die ein großes Auto versuchte hineinzukommen. In der Zwischenzeit nähert sich ein kleines Auto und ehe sich das große Auto versieht, steht das kleine Auto in der Parklücke. Das große Auto ist stinkesauer und schimpft. Das kleine Auto sagt: "Das ist der Vorteil, wenn man ein kleines Auto ist." Darauf antwortet das große Auto: "Und das ist der Vorteil, wenn man Geld hat." und RAMMT das kleine Auto. Nach dem heutigen Tag werde ich NIE wieder auf einen hupenden Hamburger Autofahrer schimpfen, denn ich weiß: es gibt einen Ort auf der Welt, an dem ist alles noch viel viel schlimmer!!!

Posted by Jule at 9:26 PM
Edited on: Mittwoch, September 05, 2007 9:34 PM
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Montag, September 03, 2007

BYE BYE VANCOUVER

Heute musste ich von dieser tollen Stadt leider Abschied nehmen. Vorher gab's noch eine sehr ruhige Fahrt mit einem völlig normalen Taxifahrer und ein angenehmes Warten in einem modernen Flughafen. Der Flug war dann ok und dauerte nur 4 Stunden (1,5 Stunden weniger als auf dem Hinflug). Durch die starken Rückenwinde waren wir zwar schnell (1000 km/h!) aber es war auch ziemlich wackelig. Und da kaum Wolken waren, konnte ich auch noch ein paar tolle Bilder machen. In Montreal angekommen musste ich mich dann erstmal von einem Taxifahrer in unverständlichem Englisch anbrüllen lassen. Ich habe von der Firma so Taxigutscheine und als ich ihn höflich fragte, ob er die annimmt, ging das Gebrülle los. Ich hätte auch ein einfaches "Nein" akzeptiert und dann bar bezahlt, aber ich musste mir in kaum verständlichem Englisch anhören, dass diese Gutscheine nicht gut sind, ob die nur für Toronto gültig sind, ob die überhaupt noch gültig sind, dass die nicht ausreichen (es fehlen 5 Cent für die Flughafen-Innenstadt-Pauschale von $35) und WO ICH ÜBERHAUPT HIN WILL. Das musste ich dann zwei Mal ganz ausführlich erklären, vielleicht habe ich einfach nicht laut genug zurückgebrüllt. Oh Mann, wir bretterten dann mit 120 km/h (bei erlaubten 70) über diverse rote Ampeln in die Stadt. Der Typ wollte mich glaube ganz schnell wieder loswerden. Ich schnappte mir dann ganz schnell mein Gepäck aus dem Kofferraum, gab' ihm den Gutschein und $2 extra (für die fehlenden 5 Cent) und haute ab. Bienvenue à Montreal sag' ich dazu nur!!!

Mein Fazit für Vancouver: definitv sehr toll nur leider auch mit Hamburger Wetter. Ich habe in Vancouver die Theorie entwickelt, dass Städte mit Scheißwetter viel mehr dafür tun, als Stadt schön zu sein. So dass die Einwohner sich auch wohl fühlen selbst wenn's mal einen ganzen Sommer hindurch nur regnet. Die Leute in Vancouver sind absolut super. Jeder hat ein freundliches Wort auf den Lippen, die Busfahrer sind extrem hilfsbereit und nett, es gibt tolle Strände, tolle Stadtteile und tolle Berge drumherum. Und jeder spricht Englisch! Sehr empfehlenswert!!! Wer also im Winter 2010 noch nichts vorhat, kann ja mal zu den Olympischen Spielen vorbeischauen - das kriegen die bestimmt richtig super hin!

Posted by Jule at 9:03 PM
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Sonntag, September 02, 2007

VANCOUVER TAG 2

Wow, bin ich platt! Heute habe ich auch nicht so lange durchgehalten wie gestern und habe etwas später begonnen und etwas eher aufgehört mit dem Sightseeing Marathon. Meine Stationen heute:

SKYTRAIN
Mit dem Mini-Transrapid von Vancouver ging's heute morgen los. Um dorthin zu kommen, lief ich erstmal ca. 30 min zur Station. Es war nicht die am nächsten gelegenste, wie mir dann später auch auffiel...Der Skytrain fährt ohne Fahrer und rast auch ganz schön durch die Gegend. Er fährt auf so 'ner Art Brücke, von der aus man einen genialen Ausblick auf die Stadt hat, wenn man sich ihr nähert. In der Stadt fährt der Skytrain leider dann unterirdisch. Endhaltestelle ist Waterfront und von dort gings dann mit dem Bus weiter.

YALETOWN
Dieser Stadtteil wurde im Reiseführer als sehr hip und modern angepriesen. Alte Lagerhallen sind heute Häuser und Cafés. Da das nicht allzu selten auf der Welt ist, hat mich das jetzt nicht so wahnsinnig vom Hocker gehauen und ich bin direkt mal weiter zu Fuß Richtung Pazifik.

FALSE CREEK
Dieses Gewässer ist quasi im Zentrum von Vancouver. Ich bin daran gestern schon langgelaufen, als ich auf Granville Island war. Heute war ich sozusagen auf der anderen Seite, und konnte mir die umgebauten Industriegebäude und Hausboote von Granville Island noch mal aus der Ferne anschauen. Außerdem ging ich an ziemlich geilen Wohnungen vorbei, denn direkt am False Creek stehen sehr viele Wohnhochhäuser mit teilweise genialen Terrassen mit Wasserblick. Außerdem herrschte eine ganz komische Stimmung, denn obwohl man die Brücken Richtung Downtown immer sieht war's total ruhig und friedlich und nur die kleinen niedlichen Schiffe Richtung Granville Island waren unterwegs. Und ein paar Jogger.

UNIVERSITY OF BRITISH COLUMBIA
Vom ruhigen Pazifik ging's dann per Bus Richtung Westen, ganz ans Ende der Insel. Dort liegt nämlich in einem Park/Naturschutzgebiet/Wald die University of British Columbia. Die Busfahrt dorthin dauert zwar eine ganze Weile (ca. 30 min), aber es lohnt sich total. Das Unigelände ist von der Stadt nochmal durch einen Park getrennt, in dem unter anderem der uni-eigene Golfplatz liegt. Als ich das gesehen habe, war mir schon klar, dass mich ein Campus in etwas anderen Größenordnungen als in Deutschland erwartet. Und so war es dann auch. Es gibt einen richtigen kleinen Busbahnhof, denn das Unigelände ist wirklich wie eine eigene Stadt. Mit ganz vielen Wohnheimen, Stadion, Riesenschwimmhalle, Bücherei, Cafés, Kneipen etc. Wenn man auf diesem Gelände nicht mindestens ein Fahrrad hat, ist man glaube total aufgeschmissen, wenn man von A nach B will. Und wenn man wie ich ohne detaillierte Karte unterwegs ist, macht das auch nicht allzuviel Spaß. Zum Glück waren an jeder Ecke Wegweiser, das hat extrem geholfen. Denn mein eigentliches Ziel war das "Museum of Anthropology", das laut Lonely Planet Reiseführer "exzellent" sein soll. Und man kann es nicht besser ausdrücken. Es enthält eine großartige Sammlung von Kunstwerken der First Nations (so werden hier die Indianer genannt), vor allem Totem-Pfähle, Masken und Gebrauchsgegenstände. Aber auch eine große Ausstellung von europäischer Keramik war zu sehen. Die Ausstellung ging draußen weiter, wo man mit Blick auf den Pazifik noch weitere Totem-Pfähle sehen konnte.

WRECK BEACH/TOWER BEACH
Vom Museum ging ich dann den Weg oberhalb der Küste wieder zurück Richtung Bushaltestelle in der Hoffnung, dass ich einen Pfad zum Strand finde. Und nachdem ich schon fast aufgegeben hatte, kam dann Trail 3 Richtung Tower Beach und ich war happy. Im ersten Moment hatte ich gar keinen Bock mehr, weil ich mir dachte. "Wie 'n Strand aussieht, weißte ja nun wirklich zu genüge." Aber das tolle Panorama mit den Bergen im Hintergrund lockte mich dann doch. Und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Der Trail 3 führte mich durch einen urwald-artigen Wald Richtung Strand. Ich hätte echt jeden Moment erwartet, dass mich 'ne Schlange oder 'n Skorpion anfällt. Voll die Wildnis mit Farnen und riesigen Bäumen. Als ich dann am Strand ankam, war ich total begeistert. Angeschwemmte, ausgeblichene Baumstämme, viele Steine und ein tolles Panorama. Leider war das Wetter heute echt nicht so toll (eher Hamburger Pieselwetter - für das Vancouver aber auch berühmt ist) und deshalb war die Sicht immer etwas verhangen. Dafür war's aber auch total einsam am Strand. Nachdem ich ein paar Fotos gemacht hatte, kurz meine Hand in den Pazifik gehalten habe (und fast noch unfreiwillig drin gebadet hätte, weil 'ne ziemlich große Welle ankam) und ein Mini-Picknick eingelegt habe, lief ich wieder zurück Richtung Bus.

KITSILANO ("KITS")
Diesen ehemaligen Hippiestadtteil hatte ich schon auf der Hinfahrt mit dem Bus entdeckt und auch eine spezielle Ecke und deren Läden gedanklich "vorgemerkt". Dort sprang ich jetzt aus dem Bus raus und ging in einen ganz tollen Laden namens "Lou Lou". Dort gab's Taschen, Geldbörsen, Schmück und allerlei Krims Krams. Und da ich sowieso schon seit langem nach 'ner Tasche und 'nem neuen Portmonnaie suche, habe ich da zugeschlagen. Ich will ja nicht zu ausufernd schreiben, aber ich habe hier schon in vielen Läden in Montreal, Toronto und jetzt auch in Vancouver Taschen der Marke "Matt & Nat" gesehen. Und da die mir jedes Mal wieder super gefallen haben, habe ich halt dieses Mal zugeschlagen. Übrigens habe ich erst hinterher im Lonely Planet gelesen, dass dieser Stadtteil so toll ist...

ROBSON STREET
Beendet habe ich meine Vancouver Tour mit einem Marsch entlang der Einkaufsstraße "Robson Street". Hier sind alle Läden zu finden, die man auch sonst in den Innenstädten der Metropolen findet. Es war ziemlich voll und fing immer mehr an zu regnen und so richtig Lust auf shoppen hatte ich auch nicht mehr, weil mir meine Füße und Waden echt extrem weh taten. Zum Schluss war ich dann eigentlich nur noch auf der Suche nach einem netten Restaurant zum Abendbrot essen.

EZOGIKU NOODLE CAFÉ
Und am Ende der Robson Street wurde ich fündig. Ein kleines japanisches Restaurant, laut Karte berühmt für sein "ramen". Keine Ahnung was das ist, aber ich dachte mir, ich kann's ja mal probieren. Die Einrichtung war auch echt nett, sehr schlicht japanisch halt. Die Kellnerin konnte leider kaum Englisch und konnte mir somit auch nicht erklären, was ramen ist. Dass das eine Art Nudelsuppe ist, sagt ja der Name des Restaurants schon...Ich war dann von meinem "chicken terryaki ramen" sehr begeistert. Eine Suppenschüssel voll mit Nudeln, Miso-Suppe, Gemüse, Hühnchen und Krebsfleisch. Zusammen mit meinem grünen Tee und dem Ausblick auf die Robson Street durch's Schaufenster, in dem ich saß, war das ein perfekter Abschluss meines Vancouver Abenteuers. Nach dem Essen wäre ich beim Warten auf den Bus fast eingepennt in der Bushaltestelle. Zum Glück fuhr dieser Fahrer endlich mal wieder ein bisschen so wie die Montrealer Busfahrer und so konnte ich auch im Bus nicht einpennen. Morgen früh geht's dann zurück Richtung Montreal. Fotos lade ich jetzt hoch!

Posted by Jule at 8:28 PM
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Samstag, September 01, 2007

VANCOUVER TAG 1

Dank der 3-stündigen Zeitverschiebung zu Montreal war ich heute mal gepflegt um 4.14 wach. Zwei Stunden später stand ich dann auf und ging dann um 7.30 Uhr frühstücken. Es ist ein ganz kleiner Frühstücksraum und es waren auch nicht viele Leute da, aber ein älteres Ehepaar unterhielt sich sehr laut auf DEUTSCH. Oh Mann, da fliegt man schon so weit und ist trotzdem nicht vor den Landsleuten sicher. Um das schon mal vorwegzunehmen: hier sind extrem viele Deutsche! In Montreal höre ich vielleicht einmal in der Woche jemand Deutsch reden (außer die Büroleute). Hier habe ich heute bestimmt 20 Mal Deutsche getroffen. Echt der Hammer. Ich weiß nicht, ob das alles Auswanderer oder dann doch nur Urlauber sind. Mein Sightseeing Programm war dann heute straff organisiert, von 9.30 bis 20 Uhr habe ich fast durchgängig irgendwas angeguckt. Für diesen Marathon habe ich mir heute morgen für $8 ein Tagesticket für den öffentlichen Nahverkehr und für $1.95 einen ausführlichen Plan dazu gekauft.

GASTOWN
Hier, wo Vancouver entstanden ist, begann auch ich mit meiner Tour. Dieses Viertel ist eigentlich sehr klein (eigentlich nur ein Straßenzug), aber echt sehr sehr schön. Sehr viele alte Häuser und sehr viele Bäume. Und als ich diese Straße langgelaufen bin, fiel mir erstmal auf, was ich in Montreal vermisse: Bäume in der Innenstadt. Nicht in Parks oder so sondern einfach so an der Straße. Zusätzlich zu den schönen Häusern gab's auch noch schöne Autos zu sehen, denn es waren ganz viele Oldtimer ausgestellt.

HARBOUR CENTRE
Vom ältesten zum höchsten Punkt Vancouvers. Dieses eigentlich total hässliche Gebäude verfügt in 177 m Höhe über eine 360° Aussichtsplatform. Für $13 ging's im Außenfahrstuhl mit 2 Deutschen (!) nach oben. Von dort hat man wirklich einen tollen Blick rüber zu den Rockys, über das Stadtzentrum, das Wasser, den Hafen. Wirklich toll. Und da ich ja so schön zeitig unterwegs war, waren auch echt noch nicht viele Leute unterwegs.

FERRYBUS UND NORTH VANCOUVER
Ein kleines Stück vom Harbour Centre entfernt liegt dann auch wirklich der Hafen und dort machten zur Zeit zwei Kreuzfahrtschiffe fest, die auch beide gerade beladen wurden. Außerdem gibt's da noch das Waterfront Centre, das auch wie ein Schiff aussieht. In diesem ganzen Komplex liegt dann eine Haltestelle für den Skytrain (eine Art Mini-Transrapid) und der Übergang zum Ferrybus, einer Fähre nach North Vancouver, die mit dem Tagesticket nutzbar ist. Die Überfahrt dauert ca. 10 min und dann hat man von der anderen Seite einen gigantischen Blick auf die Skyline von Vancouver. Leider hat man nun kein Rocky-Mountains-Panorama mehr, denn die liegen jetzt hinter einem. Ich suchte mir ein nettes Plätzchen mit Panorama-Blick für meine Mittagspause und düste dann nach einem kurzen Abstecher in einer Markthalle am Wasser wieder zurück nach Downtown.

STANLEY PARK
Da ich jetzt erstmal genug Stadt hatte, gings jetzt zum Stanley Park, einer grünen Oase, ca. 10 min mit dem Bus vom Zentrum entfernt. Stanley Park ist eine Halbinsel, die eine Verlängerung des Stadtzentrums darstellt. Um die Halbinsel herum führt eine Straße und ein sehr guter Rad- und Inlinerweg. Und für die Fußgänger gibt's auch noch einen extra Weg. Die Aussicht von Stanley Park auf die Stadt ist echt grandios, aber auch der Park an sich war echt toll. Man fühlte sich gar nicht wie in einem Stadtpark sondern schon fast wie in einem Nationalpark. Denn ich bin einmal vom Hauptweg abgebogen und war mittendrin in der totalen Wildnis. Auch die Vegetation ist echt cool: ganz viele Zypressen und sich langsam verfärbende Ahornbäume. Der Indian Summer steht also direkt vor der Tür. Außerdem gibt es auf dieser Naturhalbinsel auch noch Strände, aber bis dahin habe ich mich nicht durchgeschlagen.

PAUSE
Von dort konnte ich mit dem Bus direkt bis zum Hotel fahren, denn ich war echt ziemlich platt. Ich machte also 'ne kleine Pause, holte mir im Supermarkt um die Ecke was zum Trinken und ein paar Brötchen und genoss ein paar Minuten das Panorama von meinem Hotelzimmer aus - im Sessel!

GRANVILLE ISLAND
Die vorletzte Station für heute war Granville Island. Dort fuhr ich wieder mit dem Bus hin und ein Glück sind die Vancouveraner (?) so nett. Denn ein älterer Herr erklärte mir, wo ich aus dem Bus rausspringen muss, so dass ich da auch hinkomme. Denn eigentlich fährt der Bus, in dem ich saß, über diese (Halb)Insel drüber hinweg, denn der Highway geht oben drüber. Und ich musste halt vor dieser Highway-Brücke aussteigen und dann auf die Halbinsel rauflaufen. Und diese Ecke war für heute mein absolutes Highlight. So richtig erklären kann ich das gar nicht. Das Gebiet ist ein ehemaliges Industriegebiet mit ganz vielen Häusern aus Wellblech, der riesigen Highwaybrücke und viel Wasser drumherum. Es gibt auch keine richtige Trennung zwischen Straße und Fußweg, es fühlt sich halt an, wie ein großes Industriegebiet. Diese Basis wurde genommen und mit ganz vielen Galerien, Theatern, Krimskramsläden, Restaurants etc. geschmückt. Und durch diese coole Mischung aus Industrie und tollen Läden ist ein echtes Highlight herausgekommen. Das Zentrum von Granville Island ist eine Markthalle. Ich dachte mir, meinem geliebten Jean Talon Marché in Montreal kann man nicht überbieten, aber dieser Markt hier hatte seinen ganz eigenen Charakter. Weil er auch in einer alten Industriehalle ist und zusätzlich zu den Obst- und Gemüsehändlern auch Kunsthandwerk etc. verkauft wird. Echt toll, ich war total begeistert, weil ich sowas wie Granville Island echt noch nicht gesehen habe.

CHINESE NIGHT MARKET
Den Abschluss meines Tages stellte Chinatown und der Nachtmarkt dar, der noch bis nächstes Wochenende immer ab 18.30 an den Wochenenden stattfindet. Als erstes muss ich erwähnen, dass es in Vancouver so viele Chinesen gibt, dass die Stadt auch manchmal Hongcouver genannt wird. Ca. 30% der nichteuropäischen Einwanderer sind Chinesen und das merkt man. Heute morgen in meiner ersten Busfahrt (die mich durch Chinatown führte), war ich die einzige Nichtchinesin im Bus. Echt der Hammer. Und dementsprechend groß ist auch Chinatown, obwohl der Großteil der Asiaten heute in Richmond lebt, einem Stadtteil zwischen Downtown und Flughafen. Und im Sommer ist halt an den Wochenenden Night Market. Man kann chinesischen Kitsch kaufen, frisch zubereitete Sachen essen und Musik hören. Der Kitsch war echt kitschig, das Essen sah zwar interessant aus, war dann aber doch nicht ganz mein Fall und die chinesische Musik wurde von einer Teenieband mit E-Gitarren vorgetragen. Naja, da wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, aber schön war's trotzdem

WAS IST MIR AUFGEFALLEN
Leider muss ich gestehen, dass mir Vancouver um einiges besser gefällt als Montreal. Ich kann gar nicht so richtig sagen, woran das liegt. Denn Wolkenkratzer in Downtown gibt's hier genauso wie in Montreal. Und die mag ich halt nicht so. Aber sind irgendwie immer Berge oder Wasser oder tolle Natur da. Und die Stadt hat irgendwie mehr Flair und Charakter. Andererseits muss ich sagen, dass ich von einigen Ecken hier doch recht geschockt war. Wenn man dann am Samstag Morgen haufenweise obdachlose in versifften Ecken sitzen sieht, die bestialisch stinken, das ist echt nicht so prall. Was mir auch aufgefallen ist: die Menschen sind irgendwie offener, lächeln einen viel öfter an, lassen aber auch schnell mal richtig Dampf ab. Hier hält keiner mit seiner Meinung hinterm Berg. Und das Busfahren hier ist echt cool und nicht so lebensgefährlich wie in Montreal. Circa zwei Drittel der Busse sind O-Busse, fahren also mit Stromleitungen obendrüber durch die Gegend. Viele Busse haben vorne dran ein Gestell, in dem Fahrräder mitgenommen werden können. Davon machen die Leute hier auch regen Gebrauch. Man muss halt nur sein Fahrrad da reinpacken und los gehts. Außerdem sind die Busfahrer hier superfreundlich und sagen nicht nur die Haltestellen an sondern auch immer gleich noch kleine touristische Tipps dazu. Zum Beispiel: "Stanley Park. Hier kann man Fahrräder ausleihen, da müsst ihr da rechts rum gehen. Und es gibt auch so Touren mit Pferdekutschen, da müsst ihr da links rum gehen." Und so in der Art. Echt voll cool.

Posted by Jule at 9:21 PM
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Freitag, August 31, 2007

HALLO AUS VANCOUVER

Ich habe mal das lange bevorstehende Wochenende um den Labour Day herum genutzt und bin kurzerhand nach Vancouver geflogen. Ich bin heute morgen mit Sack und Pack ins Büro gefahren, habe noch fleißig bis 15.30 gearbeitet und dann ging's mit dem Taxi zum Flughafen. Um 18 Uhr ging mein Flieger und nach gut 5 Stunden Flug bin ich hier. Ich habe auch gleich noch 3 Stunden Zeitverschiebung mitgenommen und hatte somit einen seeeehr langen Sonnenuntergang. Quasi den ganzen Flug lang. Leider war es etwas wolkig, so dass ich die Rocky Mountains erst morgen im Tageslicht von unten betrachten kann. Die ersten Sachen die mir aufgefallen sind: Man landet fast im Wasser, denn die Landebahn fängt gefühlte 10 cm hinterm Wasser an. War ein komisches Gefühl. Die Straßen sind hier viel viel besser als in Montreal und alle Taxifahrer, die ich am Flughafen gesehen habe, waren Inder. Ich hatte auch einen und wir hörten auf der 20minütigen Fahrt lustige Musik. Mein Hotel ist ganz okay, das wichtigste ist, dass das Internet funktioniert und dass es nicht so weit von der Innenstadt entfernt ist. Die nächsten 2 Tage sind dann Hardcore-Sightseeing angesagt und dann geht's Montag vormittag wieder zurück an die Ostküste.

Posted by Jule at 9:30 PM
Edited on: Samstag, September 01, 2007 8:35 PM
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5 CENT

Nur ganz kurz - habe gestern festgestellt, dass wenn man mit seiner eigenen Einkaufstasche einkaufen geht, dass man dann 5 Cent spart. Die schreiben einem das am Ende des Einkaufs gut. Als mir das das erste Mal passiert ist, habe ich's für'n Fehler der Kassiererin gehalten. Aber gestern die Kassiererin sprach mit direkt drauf an und zog dann 5 Cent von der Rechnung ab. Lustig, dass das System hier andersrum funktioniert. In Deutschland bezahlt man, wenn man keine eigene Tüte hat, hier bekommt man Geld, wenn man eine dabei hat. In diesem Sinne, immer schön Stoffbeutel benutzen!!!

Posted by Jule at 9:22 PM
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Dienstag, August 28, 2007

MONT ORFORD

Am Sonntag war ich dann in einem weiteren Nationalpark: Parc du Mont Orford. Der ist ca. 120 km von Montreal entfernt und liegt in der gleichen Richtung wie der Berg vom letzten Wochenende. Der Park ist in mehrere Sektoren aufgeteilt. Ich entschied mich gegen das Bergkraxeln am Mont Orford und fuhr lieber entspannt an den See "Lac Stuckley", wo's einen Strand gab und ein paar leichte Wanderwege. Der Eintritt war im Vergleich zu anderen Parks ein bisschen Abzocke, denn zusätzlich zum üblichen Tagessatz von $3.50 kamen noch $7.00 Parkgebühren für das Parken am Strand hinzu. Der Park an sich war dann echt total schön. Sehr schöne Landschaft mit Bergen und Seen. In die Wälder eingebettet gab's auch einen recht großen Campingplatz. Leider war das Wetter ein wenig unangenehm zum Wandern - sehr schwül. Deshalb entschied ich mich nur für kurze leichte einstündige Wanderroute und kraxelte diesmal auf keinen Gipfel hinauf. Mein Highlight war dann die Begegnung mit einem Bambi. Das war aber gar nicht lieb und knuffig anzuschauen, sondern rannte eher völlig panisch im Wald links und rechts neben mir herum. Mir war gar nicht bewusst, was für einen Lärm so ein wild rumrennendes Wild machen kann. Es rannte quasi direkt vor mir über den Weg und dann noch mal neben mir im Wald hin und her. Ich war aber leider nicht schnell genug mit der Kamera...Auf der Rückfahrt bin ich dann nicht den Highway gefahren sondern per Landstraße durch die Dörfer gekleckert. Das war aber recht nett, vor allem, weil diese Region sehr geprägt ist von der Landwirtschaft und deshalb überall Stände mit Obst und Gemüse waren. In einem Dorf gab's auch noch einen Antikmarkt und an ein paar Seen fuhr ich auch noch vorbei.

Posted by Jule at 9:14 PM
Edited on: Dienstag, August 28, 2007 9:15 PM
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METRO - ALLES WIEDER BEIM NORMALEN CHAOS

Durch den am Freitag entdeckten Riss im unterirdischen Shopping- und Metro-System von Montreal war von Freitag Mittag bis Sonntag abend die Innenstadt ziemlich lahmgelegt. Die grüne Metro Linie fuhr gar nicht, dafür gab's Ersatzbusse, mit denen man aber nicht schneller war als zu Fuß, da sie schon im Stau standen. Denn auch oberirdisch wurde ein ziemlich großes Areal abgesperrt und auch Bürogebäude evakuiert. Meinen Mietwagen, den ich am Freitagabend genau in diesem Gebiet abholen wollte, bekam ich dann in einer anderen Hertz-Filiale. Am Freitag-Abend entdeckten dann die Ingenieure noch einen zweiten Riss und errichteten dann 1000 Stützpfeiler, die das unterirdische System wieder stabilisieren sollen. Montag morgen fuhr die Metro eigentlich wieder, aber ich traute dem Frieden noch nicht so ganz und nahm lieber eine Alternativroute mit dem Bus.

Posted by Jule at 8:58 PM
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Freitag, August 24, 2007

METRO CHAOS

Seit dem heutigen Freitag Nachmittag geht es in Montreals Innenstadt noch etwas chaotischer zu als sonst. Denn im Metro-Tunnel der grünen Linie wurde zwischen der Haltestelle Mc Gill und einem Kaufhaus ein mind. 10 m langer Riss entdeckt. Und da Mc Gill meine Haltestelle ist, kam ich nur auf Umwegen nach Hause. Das ist ja an sich nicht schlimm, denn ich habe mich ja schon daran gewöhnt, dass man hier bei der Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs sehr flexibel sein muss. Aber als ich dann von einer anderen Haltestelle durch die Innenstadt nach Hause lief, war das ein ganz komisches Gefühl, denn überall waren Feuerwehr und Polizei, die ganze Straßenzüge absperrten und die Kamerateams der Fernsehsender waren auch schon da. Ich fragte dann bei der Autovermietung, wo ich eigentlich heute abend mein Auto abholen wollte, was da los sei. Die wussten auch nichts und meinten nur, dass es kein terroristischer Anschlag sei. Glück gehabt! Mein Auto musste ich abends dann an einer anderen Filiale abholen und die Polizei sperrte ein immer größeres Gebiet ab. Mittlerweile kann man auf den News-Seiten schon lesen, dass sie ein Einstürzen der Straße befürchten. Ich denke also, meinen üblichen Weg zur Arbeit muss ich überdenken und mir eine Alternativroute suchen. Achso, ein Fernsehbericht über das Thema heute abend begann mit den Worten: "Und wieder gibt es ein Problem mit der Infrastruktur Montreals." Denn vor genau einem Jahr ist eine Brücke über den St. Lorenz-Strom eingestürzt und 5 Leute starben. Vielleicht sollte der deutsche TÜV mal nach Kanada expandieren...Ich halte euch auf alle Fälle auf dem Laufenden!

Posted by Jule at 8:55 PM
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Mittwoch, August 22, 2007

HAPPY END MIT DEM NACHBAR?

Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, aber seit 2 Tagen ist Totenstille nebenan. Es könnte einen Zusammenhang mit meinem Anruf bei der Hausverwalterin geben. Denn meine Anrufe beim Hausmeister hatten nichts gebracht. Deshalb habe ich vorgestern den direkten Weg eingeschlagen und mich bei ihr gemeldet. Und sie war dann sofort total hilfsbereit. Soviel Geld wie ich (oder die Firma) für dieses Apartment zahle, natürlich kümmert sie sich sofort darum und ich solle mir mal keine Sorgen machen, sie geht direkt heute noch bei meinem Nachbarn vorbei. Ich war mir zuerst nicht so ganz sicher, ob ich ihr das glauben soll. Aber als ich heute vom Französischkurs nach Hause kam, kam mir mein Nachbar und 6 seiner Freunde mit Bongos und Alk entgegen und düsten im Auto und auf'm Fahrrad ab. Ich schwanke noch so ein bisschen zwischen schlechtem Gewissen, Freude und ein wenig Angst. Denn vielleicht plant er jetzt in irgendwelchen Kellern in Montreal einen Racheakt...Also, wenn mein Blog mal 4 Wochen leer bleibt, könnte es sein, dass mir jemand 'ne Bongo über'n Kopf geknallt hat und dann noch mit 'ner Gitarre nachgelegt hat. Hihi!!! Keine Angst, ich kann ja jetzt schon fast fließend Quebecois und könnte den Konflikt dann mit Worten lösen...Gut's Nächtle!!!

Posted by Jule at 10:37 PM
Edited on: Mittwoch, August 22, 2007 10:38 PM
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Montag, August 20, 2007

FRANZÖSISCH III

Mit diesem Eintrag heute werde ich dann meine Berichtsserie über meinen Französischkurs beenden. Denn heute hatte ich bei der anderen Lehrerin. Maya. Und die habe ich im Vergleich zu der Quebecois Sylvie vom letzten Mal super verstanden. Und obwohl wir 'n echt schwierigen Text über Führungsstile im Unternehmen lasen, erklärte sie alles in so einfachem Französisch, dass ich ca. 75 % verstand und somit immer wusste, worum's gerade geht. Und das war ein sehr sehr gutes Gefühl. Ich freue mich jetzt immer schon auf den Montags-Kurs und den Mittwochs-Kurs nehme ich mal mit als kleine interkulturelle Erfahrung mit frankophonen Kanadiern.

Posted by Jule at 10:13 PM
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Mont Sutton

Den Sonntag hatte ich mir für's Wandern reserviert. Ich fuhr ca. 100 km Richtung Osten und 10 km vor der US Grenze ist der Mont Sutton. 840m hoch und eigentlich ein Skigebiet kann man dort im Sommer die Skipisten hochwandern. Leider kapierte ich das Prinzip der Skipisten nicht von Anfang an und war dadurch zu Beginn ziemlich verunsichert, wo ich da gerade langwandere und vor allem, ob ich den Weg zurück zum Auto auch wiederfinde. Denn Skipisten sind ja eher auf dem Weg nach unten beschildert und deshalb konnte ich mich zu Beginn nicht so gut orientieren. Aber an der ersten Zwischenstation der Skilifte gab's eine Infotafel. Und da ich ja manchmal doch ein Cleverle bin, habe ich diese Infotafel abfotografiert und mir dann bei Bedarf auf meinem Kameradisplay angeguckt. Den Gipfel erreichte ich nach ca. 1,5 Stunden wandern und suchte mir dort ein ruhiges Plätzchen zum Pause machen. Ich muss ja sagen, dass ich immer gedacht habe, wandern ist langweilig. Aber es geht nichts über das Gefühl, wenn man einen Berg erklommen hat und dann die majestätische Aussicht genießt, die man sich selbst "erarbeitet" hat. Echt toll. Ich machte dann noch ein kleines Nickerchen, bevor ich mich auf den Rückweg machte. Dort hatte ich noch 'ne kleine Schrecksekunde. Meinen Weg kannte ich ja dank meines Fotoapparat-Tricks jetzt, aber auf einer kleinen Steintreppe erschreckte ich eine mittelgroße Schlange, was mich wiederum umso mehr erschreckte. Ich sprang zurück und dachte nur: "Gibt es in Kanada giftige Schlangen? - Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht - MIST!" Sie war dann aber ganz schnell weg und ich auch. Und den Rest des Weges trampelte ich so laut vor mich hin, dass auch jede halbtote Schlange aufgeschreckt wäre und sich aus dem Staub gemacht hätte. Denn das Terrain war schon sehr schlangenfreundlich - fand ich zumindest. Recht hohes Gras und Farn, teilweise moorartiger Schlamm und dazwischen immer Steine zum Sonnenbad nehmen. Nach gut 30 min war ich wieder unten und fuhr dann noch zu einem See (Lac Bromont) in der Nähe. Dort gab's einen kleinen netten Ort (Knowlton), durch den ich einmal hin und her fuhr und dann ging's auf dem Highway Nummer 10 wieder Richtung Montreal. Vor der Stadt war erwartungsgemäß (Sonntag Abend!!!) Stau. Ich knipste noch ein paar Fotos aus dem Auto, brachte den Mietwagen zurück und ließ das Wochenende bei Harry Potter und Desperate Housewives im Fernsehen ausklingen.

Posted by Jule at 10:06 PM
Edited on: Montag, August 20, 2007 10:10 PM
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Ballon Festival

Für's Wochenende hatte ich mir einen Mietwagen genommen und bin in der Gegend rumgedüst. Als erstes war ich auf meinem Lieblingsmarkt - Marché Jean-Talon. Diesmal machte ich sogar ein paar Fotos, so dass ihr auch mal einen Eindruck von dem tollen Gewusel dort bekommt. Danach fuhr ich in eine Shopping Mall, die mir meine Chefin empfohlen hat. Dort gab's tolle Schnäppchen, weil gerade Summer Sale ist. Bis zu 70% auf bereits reduzierte Sachen!!! Aber das tollste Erlebnis hatte ich am Samstag abend, denn da fuhr ich nach Saint Jean sur Richelieu, ein Ort ca. 40 km von Montreal entfernt. Da war ein Heißluftballonfestival und sowas wollte ich mir schon immer mal angucken. Eine Kollegin hatte das am Freitag beim Mittag erwähnt und ich hatte das dann durch Zufall noch mal auf einer Webseite gelesen. Als ich ankam (so gegen 18 Uhr) war echt nur ein Rummelplatz mit Riesenbühne zu sehen und ich war ein wenig enttäuscht. Denn für meine $20 Eintritt hatte ich eigentlich erwartet, in einem Meer von Heißluftballons zu landen. Ich wanderte dann erstmal auf dem Flughafengelände rum und merkte, dass alle Ballonfahrerteams gerade ankamen und so langsam anfingen, ihre Sachen auszupacken. Als ich dann am anderen Ende des Feldes angekommen war und von einem Team Fotos machte, holte mich der Typ ran. Er meinte, ich könnte ruhig näher kommen, wenn ich möchte. Das Gelände für die Ballonfahrer war eigentlich eingezäunt, aber ich ging dann zu ihnen ran. Die Meyers waren eine Familie mit 4 Kindern aus Massachusetts und haben auch schon 2 Jahre in Wiesbaden gelebt. Mark Meyer ist nämlich in der Army und deshalb mussten seine Frau Melinda und die Kinder Amanda, Morgan , Madisan and Maxwel mit. Das coole war, dass sie mir ca. 1 Stunde lang alle meine Fragen zum Ballonfahren beantworteten. Denn weil noch zuviel Wind war, durfte nicht gestartet werden. Auf das Signal der Organisatoren starten dann alle Teams damit, den Ballon mit Hilfe eines Gebläses mit kalter Luft zu füllen und dann wird der Brenner angeschmissen und die heiße Luft lässt den Ballon aufsteigen. Ich hätte nie gedacht, dass das so schnell geht, aber sobald das Signal kam, schossen überall auf der Wiese die Ballons wie Pilze aus dem Boden. Und noch ehe ich meine Kamera zücken konnte, waren auch schon die ersten Ballons in der Luft. Ca. 70 Ballons starteten an diesem Abend und alle mit zahlenden Passagieren an Bord ($190 pro Person für ca. 1 h). Kurz bevor "mein" Ballon abhob, fragten mich die Meyers noch, ob ich mich ihnen auf der Chase (also der Verfolgungsjagd des Ballons) anschließen möchte. Aber das wäre zuviel Ballonfahrererlebnis für mich an einem Abend gewesen und ich lehnte dankend ab. Ich genoss noch ein bisschen den majestätischen Anblick der Ballons im Abendhimmel. Das hat etwas sehr beruhigendes und erhabenes an sich, wie die Ballons da wie von Geisterhand davonschweben. Natürlich gibt's auch davon Fotos!

Posted by Jule at 9:31 PM
Edited on: Samstag, September 22, 2007 10:28 PM
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Freitag, August 17, 2007

FRANZÖSISCH II

So, nachdem ich dann am Mittwoch beim Französisch war und jetzt 2 Nächte drüber geschlafen habe, kann ich mal 'n Kommentar abgeben. Der Kurs ist eindeutig ein paar Nummern zu schwer für mich. Ich meine, nach 2 Intensivkursen in Hamburg kann ich doch nicht plötzlich Intermediate II sein. Ich hatte halt Glück beim Multiple Choice Test. Eine andere Vermutung von mir: die haben nur diesen einen Kurs und versuchen alle Interessenten dort unterzubringen um Geld zu machen. In dem Kurs am Mittwoch waren wir 5 Leute (1xKanada, 1xPeru, 1xMexiko, 1x irgendwas anderes spanisches und ich). Begonnen haben wir mit dem Horoskop - jeder las seins vor. Zum Glück wusste ich, dass poisson Fisch heisst, so dass ich mich nicht gleich zu Beginn blamierte. Vorlesen war ok, habe aber kein Wort verstanden. Die anderen haben dann auch ihr Horoskop vorgelesen und dann wurde wild philosophiert. Über sprachliche Feinheiten und Inhalte der Horoskope. Ich war komplett draußen. Irgendwann schob mir jemand ein Wörterbuch rüber, leider war das nicht Deutsch-Französisch sondern Deutsch-Englisch. Hat nicht viel geholfen...Zusätzlich erschwert wurde das ganze noch durch das Quebecois Französisch der Lehrerin. Später in der Stunde gab's dann Arbeitsblätter und wir unterhielten uns über Augen- und Haarfarben, Körpergrößen, Charaktereigenschaften etc. Das war ok und ich bekam ein bisschen was mit. Ich glaube, ich werde jetzt noch mal den Montagskurs abwarten. Der ist bei einer anderen Lehrerin. Und dann entscheide, ob ich mir mein Geld zurückgeben lassen (wenn es keinen leichteren Kurs gibt), oder ob ich mal 4 Wochen lang dumm aus der Wäsche gucke und 2 Stunden grinse.

Posted by Jule at 7:01 PM
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Dienstag, August 14, 2007

FRANZÖSISCH

Heute habe ich endlich mal was unternommen in Sachen Französisch-Kurs. Ich hatte mir ja ganz fest vorgenommen, diese wunderschöne Sprache, die man ja hier an jeder Ecke hört, hier weiterzulernen. Nach 2 Monaten Intensivkurs in Deutschland reicht es zwar zum Überleben (mit Händen und Füßen), aber ich würde auch ganz gern mal verstehen, was meine Chefin da so mit unseren Kollegen immer zu schnacken hat. Da kriege ich nämlich null komma null mit. Deshalb ging ich heute zu einer Sprachschule in der Innenstadt (ca. 15 min zu Fuß von mir entfernt), die mir eine Kollegin empfohlen hatte. Mein erster Eindruck: sehr kanadisch. Alles ziemlich chaotisch, ein Sprachgewirr aus Englisch und Französisch und irgendwie fühlt man sich gleich wohl. Die Sekretärin dort schnackte mich dann erstmal auf Französisch voll und ich konnte wohl glaubhaft rüberbringen, dass ich Französisch lernen will und es schon ganze 2 Monate gelernt habe. Und dass ich Deutsche bin. Ich bekam dann den Aufnahmetest in die Hand gedrückt und kreuzte dann eigentlich mehr nach Gefühl an, was richtig sein könnte. Sie ging dann hinterher den Test mit mir auf Französisch durch und erklärte mir in sehr schnellem Französisch meine Fehler, die ich beim Test gemacht habe. Jippieh. Ich habe natürlich ALLES verstanden. Ich habe immer versucht, mich entsprechend ihrem Tonfall oder ihrer Körpersprache zu verhalten. Wenn es klang, als erklärte sie mir etwas, nickte ich immer ganz fleißig und sagte ständig: "Oui, aahhh, oui, c'est vrai!" Wenn es wie ein Lob klang, sagte ich ganz anständig: "Merci" und wenn es wie eine Frage klang, versuchte ich, eine einigermaßen sinnvolle Antwort zu finden. Nachdem sie mir dann alle meine 24 Fehler erklärt hatte, bekam ich meine Kurstermine (Montag und Mittwoch) und kann somit morgen anfangen. Das sind nämlich immer so laufende Kurse, die immer 4 Wochen gehen. In jeder Woche gibt's 2 Termine mit je 2 Stunden. Und insgesamt kostet das pro Monat dann $ 112 + einmalige Aufnahmegebühr ($ 30). Und für dieses Geld könnte ich auch jede andere Sprache im Angebot lernen. Und wenn ich 3 mal 4 Wochen da war, bekomme ich ein Zertifikat. Ich bin echt mal gespannt, wie das so läuft, denn ich habe ja das Gefühl, dass ich die nächsten Male ÜBERHAUPT nichts verstehen werde.

Posted by Jule at 9:09 PM
Edited on: Dienstag, August 14, 2007 9:11 PM
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MEIN HERD & MEIN NACHBAR

Diese beiden Dinge beschäftigen mich schon eine ganze Weile. Der Herd seit meinem Einzug, weil er nämlich nicht funktioniert. Also dachte ich. Denn in meiner deutschen Logik habe ich versucht, den Herd anzustellen, indem ich den Schalter auf höchste Stufe gedreht habe. Die Platten wurden zwar warm, aber mehr auch nicht. Ich habe dann 2 Monate auf den Herd verzichtet und ihn quasi als zusätzliche Arbeitsfläche in der Küche genutzt. Doch so langsam hatte ich echt mal wieder Hunger auf Pasta und deshalb bin ich gestern aktiv geworden. Ich habe den Hausmeister angerufen und der war dann auch gleich da. Da aber immer noch nichts passierte bei Stufe 7 habe ich heute wieder angerufen. Und da meinte er doch: "Es kann sein, dass die Beschriftung der Schalter falsch ist. Probier' doch mal den Schalter auf niedrigste Stufe zu stellen." Und so war es wirklich. Ich werd' bekloppt und krieg' auch noch 'n Vogel!!! Somit habe ich gerade eben zum ersten Mal in Kanada Pasta gekocht und freue mich wie ein Schneekönig darüber. Und da zur Zeit Mais-Saison ist, weiß ich schon was ich am Wochenende koche...
Nun zu meinem Nachbarn. Der hat leider noch nicht so ein erfreuliches Ende wie die Herd-Geschichte genommen. Seit ca. 4 Wochen wohnt der halt nebenan und macht ziemlich Rabatz. Seine Lieblings-Beschäftigungen: ca. 20 Freunde einladen, Bongo trommeln, Gitarre spielen, singen und natürlich kiffen. Wenn ich jetzt 'n Drogentest machen würde, wäre der wahrscheinlich positiv, von dem ganzen passiven Gekiffe, an dem ich leider nicht vorbeikomme. Ich war vor ca. 2 Wochen auch schon mal drüben und habe ganz nett erklärt, dass ich ja arbeiten muss und ob er nicht ein bisschen leiser machen könnte. Es ging dann ein paar Tage, aber seit ca. 1 Woche ist es wieder echt laut. Da ich nachts, wenn ich von dem Krach aufwache, nie Lust habe, rüberzugehen, klopfe ich immer mit meinen Bibliotheksbüchern gegen die Wand. Und da das auch nicht hilft, habe ich jetzt 2 Tage hintereinander den Hausmeister angerufen und mich beschwert. Mal sehen, wie diese Geschichte endet.

Posted by Jule at 8:59 PM
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Samstag, August 11, 2007

MEINE WOCHE

Nach einer Woche, die sowohl im Büro als auch nach Feierabend recht stressig war, brauche ich jetzt erstmal ein erholsames Wochenende. Stressig im Büro ist es im Moment, weil wir am Montag Stichtag für viele Projekte haben, denn für neue Produkte auf dem kanadischen Markt müssen an diesem Tag die Unterlagen etc. an die Vertriebsmannschaft geschickt werden. Und wenn die die Unterlagen etc. nicht bekommen, können sie unsere neuen Produkte nicht an den Handel verkaufen und die Produkte stehen dann nächstes Jahr nicht im Regal. Also alles SEHR SEHR WICHTIG! Abends war ich dann fast immer unterwegs: Montag mit den anderen Praktis essen, Dienstag im Kino (Simpsons - sehr lustig!), Mittwoch mal nichts, Donnerstag Sushi essen mit den Praktis und Freitag dann Abschiedsparty für eine Praktikantin. Wir waren wieder auf der Dachterrasse, auf der wir schon mal gegrillt haben. Es war ein schöner Abend mit vielen netten Leuten, aber ich bin echt traurig, dass das hier ein ständiges Abschiednehmen ist. Zumindest habe ich das Gefühl. Da hat man sich gerade mal an die Leute gewöhnt und schon sind sie auch wieder weg.
Das Wetter hatte die letzten Tage schon einen kleines Gefühl von Herbst dabei, die Abende waren schon recht frisch und es ist spätestens um 20 Uhr dunkel. Tagsüber ist es aber noch gut heiß (heute 29 gefühlt wie 34°).

Posted by Jule at 9:28 PM
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Sonntag, August 05, 2007

RELAUNCH DER FOTOSEITE

Ich habe heute alle Foto auf eine andere Webseite gepackt. Sie sind jetzt besser geordnet, man kann sie sich als Diashow angucken und es gibt keine limitierte Anzahl mehr. Es gibt auch einige neue Bilder mittendrin, wer also zuviel Zeit hat, kann sich ja nochmal komplett durckklicken ;o)

NEUE FOTOGALERIE

Posted by Jule at 10:17 PM
Edited on: Sonntag, August 05, 2007 10:17 PM
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KLEINER SONNTAGSSPAZIERGANG

Mein kleiner 4-stündiges Sonntagsspaziergang durch Montreal führte mich in tolle Ecken der Stadt. Begonnen habe ich mit dem Stadtteil "Le Plateau". Das ist ein multi-kulti-Stadtteil mit tollen Boutiquen, Cafés und schönen Häusern. Von meinem Haus ist man dort in ca. 15 min Fußweg. Zu Beginn war ich ganz hin- und hergerissen und wusste gar nicht, welche Straße ich denn am besten langgehen soll. Aber dann hatten mich die Geschäfte der Hauptstraße auch schon gefesselt und ich musste mich gar nicht mehr groß entscheiden. Später bog ich dann aber doch in die Nebenstraßen ein und war erstaunt, wie ruhig es dort war. Bisher habe ich ja Montreal immer als sehr laut und hektisch empfunden, dort war das gar nicht so. Als ich dann auf eine andere Hauptstraße kam, war's mit der Ruhe aber auch wieder vorbei. Was mir auch aufgefallen ist, an ganz vielen Hauswänden gab es tolle Bilder, die Teilweise mit den Läden oder Restaurants sehr harmonische Einheiten bildeten. Und es gab ganz viele tolle Läden, jenseits der großen Ketten, die man in den Shopping-Malls so findet. So richtig was zum Stöbern. Danach bin ich weitergelaufen und kam in den Park "La Fontaine". Dort fühlte ich mich wie in Hamburg, denn es gab einen richtigen zweispurigen Radweg am und im Park und man musste echt aufpassen, dass man nicht mit 'nem Fahrrad oder Inline-Skater kollidierte. Wie in Hamburg an der Alster! Da echt superschönes Wetter war, waren ganz viele Leute im Park und es war echt sehr schön. Dann wollte ich eigentlich nach Hause laufen, wurde aber von lauter Techno-Musik angelockt. Und da ich gegen meine Neugier nichts machen konnte, folgte ich der Musik. Und als ich dann mitten im Geschehen war, wunderte ich mich, dass ich nur Männer um mich rum sah, die alle oben ohne rumliefen und ziemlich durchtrainiert und haarlos waren. Tja und dann fiel mir ein, was ich gestern über diesen Ecke von Montreal gelesen hatte: Le Village ist das Schwulenviertel Montreals. Und da Montreal als eine der schwulenfreundlichsten Städte Nordamerikas zählt und die Homoehe hier seit 2002 erlaubt ist, ist dieser Stadtteil echt "in". Und heute war die Hauptstraße durch das Viertel komplett gesperrt, es gab viel Musik und völlig verrückte Gestalten, die da rumrannten. Transvestiten, Männer in richtig coolen Röcken, Männer in Lederhotpants, Männer in Stoffhotpants...Auch die Shops sind alle mit Regenbogenfarben geschmückt und selbst die Metro-Station im Viertel wurde 1999 umgebaut, so dass da jetzt Säulen in Regenbogenfarben davor stehen. Ich fand's echt toll und vor allem gibt's ein paar echt tolle Cafés und Restaurants, in die ich unbedingt noch mal gehen will. Heute habe ich auch endlich wieder ein paar Fotos hochgeladen.

Posted by Jule at 6:35 PM
Edited on: Sonntag, August 05, 2007 10:20 PM
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Samstag, August 04, 2007

MARCHÉ JEAN TALON

Nach meinem Bibliothekserlebnis fuhr ich dann ein paar Metrostationen weiter, denn ich wollte auf den Markt Jean Talon. Das ist ein Lebensmittel-Markt mitten in Little Italy. Ich hatte schon von einer Kollegin gehört, dass der ganz toll sein sollte und hatte vorsichtshalber schon mal meinen Rücksack und noch eine große Tragetüte eingepackt. Das war auch echt nötig, denn ich war völlig begeistert vom lokalen Obst und Gemüse und kaufte ordentlich ein. An den Ständen ist es so, dass die lokalen Farmer ihr Zeug in so kleine Eimerchen packen, da alle gleich groß sind. Und diese Eimerchen kosten dann $2 oder $4,50 oder so, je nachdem, was drin ist. Und wenn man was will, sucht man sich das Eimerchen aus, dann wird das in eine Plastiktüte umgefüllt und man düst weiter. Das Obst und Gemüse ist echt billig, ich habe z.B. 4 kleine Gurken für $1 (€ 0,70) bekommen. Und lecker Erdbeeren und Pfirsiche aus Ontario und und und. Außerdem gibt's auf diesem Markt auch ganz viele Blumen, Pflanzen, Kräuter etc., Molkerei-Produkte und kleine Gaststätten, wo man das frische Zeugs gleich vor Ort essen kann. Und zur Zeit sind einige Stände mit heißen Maiskolben zu finden, denn zur Zeit ist Mais-Zeit und für $0,75 hätte man 'n heißen Maiskolben mit Butter essen können. Hab ich aber nicht gemacht, weil ich ja so bepackt war. Aber ich fahre da auf alle Fälle noch ein paar Mal hin!

Posted by Jule at 8:04 PM
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BIBLIOTHEK

Da ich mein erstes gekauftes Buch hier ausgelesen habe (Harry Potter der letzte Teil - stirbt er oder stirbt er nicht...wird nicht verraten!), hatte ich heute das große Vorhaben, mich hier in der Stadtbibliothek anzumelden. Es gibt insgesamt ziemlich viele öffentliche Bibliotheken hier, die Hauptfiliale ist 2 Metro-Stationen von mir entfernt. Das Gebäude ist total neu und sehr sehr modern. Fand ich ziemlich schick. Ich hatte vorher schon auf der Website gelesen, dass man als Einwohner von Montreal kostenlosen Zugang bekommt. Dafür muss man eine Bescheinigung mitbringen, dass man auch wirklich hier wohnt. Dachte ich mir, nehme ich mal meinen Mietvertrag und meinen Reisepass mit meiner Aufenthaltsgenehmigung mit. Tja, leider konnte die nette Dame, die zum Glück Englisch sprach, das nicht als Beweis akzeptieren. So einen Mietvertrag könne man ja in jedem Copyshop bekommen und auf der Aufenthaltsgenehmigung steht keine Adresse drauf. Sie meinte, wenn ich aber eine Telefonrechnung oder Stromrechnung oder ähnliches mit meinem Namen und meiner Adresse drauf hätte, das würde sie akzeptieren. Was ist denn das für 'ne Logik? Kann man die nicht auch im Copyshop bekommen? Da ich diese Rechnungen ja hier nicht selber bezahle sondern die Firma, stehen die Chancen schlecht. Zum Glück konnte man für $25 eine dreimonatige Mietgliedschaft kaufen, aber das war dann was ganz Exotisches für die nette Dame. Als ich dann endlich meine Karte hatte, begab ich mich auf die Suche nach englischsprachiger Literatur. Das war schwerer als erwartet, denn überall stand alles nur in Französisch. Aber "roman anglais" klang dann super, auch wenn die in der letzten Ecke versteckt sind. Und da das Ausleihsystem hier auch keine Menschen mehr benötigt, aber trotzdem nur eine Sprache spricht (die FALSCHE!!!), guckte ich einem anderen erstmal dabei zu, wie er mithilfe des Automaten seine Bücher auslieh. Ich hab's dann auch hinbekommen und war ganz stolz auf mich!

Posted by Jule at 7:57 PM
Edited on: Donnerstag, August 09, 2007 7:07 AM
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Donnerstag, August 02, 2007

WETTER

Heute mal ein ganz spannendes Thema, hihi! Heute waren hier 35 Grad, gefühlt wie 41 Grad. Deshalb gab es Hitzewarnungen. Draußen fühlte es sich an, als ob man in der Sauna ist und dir jemand einen heißen Föhn ins Gesicht hält. Denn ausnahmsweise war mal echt viel Wind. Ich bin echt total froh, dass ich in einem klimatisierten Büro arbeite und auch hier im Zimmer gut kühlen kann. Nachts muss ich die Klimaanlage hier im Zimmer seit einigen Tagen konstant anlassen (obwohl sie sehr laut ist), weil ich sonst vor Hitze echt nicht schlafen könnte.
Ansonsten ist hier alles ruhig und läuft. Meine Chefin ist noch im Urlaub, dafür bin ich zur Zeit Chefiin für einen Schülerpraktikanten aus Hamburg, der bei uns 3 Wochen Praktikum macht. Ist echt sehr interessant, mal alles aus der anderen Perspektive zu sehen!
Gestern bin ich zum ersten Mal hier nach 2 Monaten auf große Shoppingtour gegangen. Dafür war ich mit einer Kollegin im Rockland Centre, eine Mall direkt neben der Autobahn und nicht allzuweit weg vom Büro. Und da zur Zeit hier überall Sale ist, konnte man ein paar schöne Schnäppchen machen. Da wir mit Bus und Bahn unterwegs waren, war der Heimweg nicht ganz so toll, denn wir mussten mit unseren Einkaufstüten im Dunkeln durch ein Stadtviertel laufen, in dem sonst glaube NIE Touris sind. Es fühlte sich an wie Little Bombay, aber zum Glück fanden wir die Bushaltestelle recht schnell und kamen dann auch sicher zu Hause an.

Posted by Jule at 7:29 PM
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Samstag, Juli 28, 2007

PARC DE HAUTES GORGES DE LA RIVIÈRE MALBAIE

Hinter diesem langen Namen verbirgt sich ein Nationalpark, den wir am zweiten Tag erkundeten. Wörtlich übersetzt heißt das soviel wie "Park der gewaltigen Schluchten des Flusses Malbaie". In diesen Nationalpark konnte man nicht mit dem Auto reinfahren und deshalb gab's am Eingang einen großen Parkplatz und dann ging's mit ausrangierten Schulbussen in den Park hinein. Im Park gab es dann wieder viele Wanderwege und die Möglichkeit, Kanu oder Dampfer zu fahren. Wir wanderten ein bisschen auf den kürzeren Touren entlang und gingen dann einige Kilometer entlang des Flusses. Da es aber echt ziemlich heiß war, fuhren wir dann auch bald wieder zurück.

Posted by Jule at 2:06 PM
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TADOUSSAC

Da Baie St. Paul sehr zentral in Charlevoix liegt, konnten wir von dort aus gut Tagestouren unternehmen. Die erste führte uns weiter nördlich den St. Lorenz-Strom entlang, bis zur Mündung des Saguenay Fjord. Wir nahmen dafür die "Route de Fleuve", die Straße, die direkt am Fluss entlangführt. Die war echt spektakulär, denn die Hügel reichen direkt bis ans Wasser und man hat immer wieder total tolle Ausblicke. Unser Ziel war die angeblich älteste Siedlung Kanadas - Tadoussac (ganze 400 Jahre alt!). Dafür ist Tadoussac aber eigentlich nicht berühmt sondern für die Wale, die hier in der Mündung des Fjords in den St. Lorenz-Strom leben. Alle meine Kollegen hatten mir empfohlen, auf ein ganz kleines Boot zu gehen, denn diese können wirklich dicht an die Wale ranfahren und verscheuchen sie nicht. Außerdem sind sie schneller und wendiger als die großen Touri-Dampfer. Wir suchten uns dann auch wirklich die allerkleinsten Boote aus - Schlauchboote, auf denen max. 12 Leute Platz hatten. Bevor es losgeht, bekamen wir alle wasser- und winddichte Schutzkleidung. Eine quietschgelbe Latzhose und eine knallrote Jacke. Wenn das die Wale nicht verschreckt! Auf den Booten sitzt man dann ziemlich zusammengepfercht Rücken an Rücken in der Mitte. Die Tour war 2 Stunden lang, aber schon nach 5 Minuten haben wir den ersten Wal gesehen. Die sind echt dicht an der Küste dran und man kann mit diesen kleinen Booten auch echt dicht ranfahren. Wir haben viele Mink- und Belugawale gesehen. Dann sind wir ein Stückchen weiter rausgefahren (diese Boote können echt ganz schön beschleunigen und übers Wasser heizen) und sahen dann auch noch einen Finnwal. Der war echt beeindruckend, denn obwohl man meist nur seine Rückenflosse und die Fontäne an seinem Kopf sieht, spürt man schon, dass das echt große Tiere sind. Dieser war 25 m lang, wog 40 bis 50 Tonnen und isst pro Tag ca. 1-2 Tonnen Krill! Auf dem Rückweg sahen wir noch mehr Wale, und selbst von der Autofähre aus, die wir für den Rückweg nach Baie-St-Paul nahmen, konnten wir welche entdecken.

Posted by Jule at 2:00 PM
Edited on: Samstag, Juli 28, 2007 2:16 PM
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BAIE ST. PAUL IN CHARLEVOIX

Nach der Rückkehr von den Thousand Islands mussten wir erstmal einen Tag Zwangspause in Montreal einlegen. Denn der Dauerregen, den wir schon in Kingston hatten, folgte uns nach Montreal und wir hatten hier wirklich einen Tag lang keine Chance, rauszugehen. Es goss wirklich einen ganzen Tag lang in Strömen, so etwas habe ich selbst in Hamburg selten erlebt. Aber so hatten wir einen Tag Zeit, unsere weitere Tour zu planen, die ja eher Richtung Natur gehen sollte. Dafür hatten wir uns die Region "Charlevoix" in Quebec ausgesucht, das Herz Frankokanadas. Meine Kollegen hatten mich schon vorgewarnt, dass es in dieser Gegend sehr schwer ist, ohne Französisch durchzukommen. Das merkte ich gleich bei der Hotelreservierung. In Baie St. Paul hatten wir uns im Internet eine Pension rausgesucht, deren Name mir sehr gut gefallen hat: "Au petits oiseaux" (frei übersetzt "Bei den kleinen Vögelchen"). Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass wir dort von heute auf morgen etwas bekommen, da zur Zeit Hauptferiensaison ist, aber dank meiner grandiosen Französischkenntnisse konnte ich telefonisch ein Zimmer für 2 Personen für 3 Nächte reservieren (un chambre pour deux personnes pour trois nuit - keine Ahnung, ob das so richtig ist). Von Montreal ist dieser Ort ca. 4 Stunden Fahrt entfernt. Es geht die ganze Zeit am Nordufer des St. Lorenz-Stroms entlang. Durch Quebec-City sind wir auch durchgefahren, haben aber nicht angehalten. Die Pension war dann echt ein Volltreffer. In einem Holzhaus auf dem Hof waren Ferienwohnungen eingerichtet und wir hatten eine davon. Wir konnten immer auf der Terasse frühstücken und Abendbrot essen, was echt total schön war. Aber irgendwie haben sie dieser Pension den falschen Namen gegeben, denn wir sahen nicht ganz viele kleine Vögelchen, sondern ganz viele freche Eichhörnchen. Und 'ne fette Mietzekatze. Vielleicht hat die ja den Vogelmangel verursacht...Der Ort an sich ist recht alt und hier haben sich viele Künstler angesiedelt. Es gibt viele hübsche Holzhäuser mit Galerien, Cafés, Restaurants etc., einen kleinen Strand und megaviele Touris.

Posted by Jule at 1:49 PM
Edited on: Samstag, Juli 28, 2007 2:08 PM
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Donnerstag, Juli 19, 2007

THOUSAND ISLANDS

Heute ging's von Kingston 30 km weiter nach Gananoque. Von dort aus kann man Bootstouren zu den Thousand Islands unternehmen. Das ist eine Landschaft im St. Lorenz-Strom, die aus 1850 Inseln besteht. Die USA und Kanada teilen sich die Fläche dieser Landschaft ungefähr gleich auf, die größere Anzahl der Inseln hat dabei jedoch Kanada (ca. zwei Drittel). Die Inseln sind kreuz und quer verstreut im Fluss und teilweise bewohnt, teilweise unbewohnt. Es ist total idyllisch und man fühlt sich ein bisschen wie in Schweden. Leider hatten wir mega Pech mit dem Wetter, denn es goss in Strömen. Wir machten deshalb nur die einstündige Bootstour und da man drinsitzen konnte, war es eigentlich ganz okay gewesen.

Posted by Jule at 6:25 PM
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KINGSTON

Von Toronto ging's weiter Richtung Kingston, der Hauptstadt für 3 Jahre von Kanada (von 1841 bis 1844) . Das liegt auf halbem Weg zwischen Toronto und Montreal, an der Mündung des St. Lorenz-Stroms in den Ontario See. Hier beginnt die Landschaft "Thousand Islands", denn in diesem Mündungsgebiet liegen mehr als 1000 kleine Inseln. Wir fuhren diesmal nicht den Highway sondern direkt am Wasser entlang. Dabei ging's durch Prince Edward County und mit einer Fähre weiter Richtung Kingston. Es fühlte sich ein bisschen an wie Mecklenburg Vorpommern, nur dass die Häuser viel kitschiger und die Autos viel größer waren. In Kingston wohnten wir in einem Hotel direkt am Wasser, es ragte quasi in den Hafen hinein. Sehr schöner Ausblick. Das Zimmer dagegen war sehr sehr kitschig und plüschig. Geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer sind hier irgendwie nicht so angesagt. Wir schlenderten dann noch ein bisschen durch die Stadt, die man aber schnell durchquert hat. Es gibt ein paar nette Gebäude, z.B. das Rathaus. Dank des Lonely Planet Reiseführers fanden wir ein wunderschönes Restaurant fürs Abendessen. "Chez Piggy" klingt zwar ein bisschen komisch ("Bei Piggy"), aber es war total toll. In einem kleinen süßen Innenhof saßen wir an bunten Tischen und konnten total lecker essen. Es war zwar auch ein bisschen teurer als unsere sonstigen Fast Food Abendessen, aber das wars auf alle Fälle wert. In meinem anderen Reiseführer stand drin, dass Mitwoch abend im Sommer immer eine "Sunset Ceremony" am Fort Henry stattfindet. Da fuhren wir dann mal hin. Aber so nebensächlich, wie das im Reiseführer erwähnt wurde, war das gar nicht. Der Parkplatz war gerammelt voll, das nationale Fernsehen war da und die Eintrittspreise waren heftig. Aber da wir ja an den Niagarafällen schon kein Touriprogramm gemacht hatten, entschieden wir uns jetzt für dieses Event. Und es war echt klasse! Der Innenhof vom Fort fühlt sich ein bisschen an wie eine Stierkampfarena. Die Zuschauer saßen an den Rändern und in der Mitte gab's dann ein zweistündiges Programm, das das kanadische Militär und seine Riten und Traditionen um 1830 zeigt. Als erstes wurde die Nationalhymne gespielt ("Oh Canada"). Los gings dann mit 'ner Art Marschkapelle, die lustige Formationen liefen und dabei trommelten und flöteten. Dann wurde eine Ziege reingeführt und wieder rausgeführt. Keine Ahnung, was das sollte. Und dann wurde exzertiert und gekämpft. Das ging richtig zur Sache mit Gewehrschüssen, Kanonenschüssen, Bajonettgefechten, Gebrülle etc. Danach kam dann eine schottische Tanz- und Musikgruppe und dann wurde das Tagesendritual des Militärs zelebriert: Kanonenschüsse, die englische Nationalhymne, bei der der Union Jack eingeholt wurde, 'ne Schweigeminute und ein Feuerwerk. Es war echt cool und mal ein ganz anderes Erlebnis. Nur schade, dass alles so Englisch/Schottisch war, aber Kanada gehört ja auch zum Commonwealth und exisitiert ja noch nicht so lange, als dass es eine eigene Kultur hätte entwickeln können.

Posted by Jule at 10:10 AM
Edited on: Donnerstag, Juli 19, 2007 5:22 PM
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Dienstag, Juli 17, 2007

NIAGARA FÄLLE

Heute fuhren wir von Toronto aus zu den Niagara Fällen. Die sind ca. 140 km von der Stadt entfernt und man braucht dafür ca. 1,5 Stunden. Die Niagara Fälle sind irgendwie eine Sehenswürdigkeit, an der man nicht vorbeikommt. Es ist so ein Gefühl: "Wenn man schon mal in der Nähe ist, muss man auch hinfahren." Aber ehrlich gesagt, es lohnt sich nicht. Also meiner Meinung nach. Es ist ein Riesen-Disneyland mit ein bisschen Wasser und viel Gischt. Die Fälle an sich sieht man zwar von der kanadischen Seite viel besser als von der US amerikanischen, aber MEGA beeindruckend sind sie dann auch wieder nicht. Sie sind halt nicht sehr hoch aber die Breite ist schon beeindruckend. Leider wird das alles echt total ruiniert durch eine kitschige Unterhaltungshölle. Man fühlt sich wie auf einem schlechten Rummel mit zu vielen Hotels und zu vielen dicken Amerikanern. Wir ließen uns auch nicht auf die Touri-Abzocke ein und fuhren nicht mit einem Boot in die Gischt oder liefen hinter den Fällen lang. Das kostet nämlich richtig viel Geld (ca. $15-20 pro Person) und es war einfach nur voll. Ich war echt froh, dass wir abends wieder zurück nach Toronto fuhren. Auf dem Rückweg verließen wir den Highway eher und fuhren direkt am See-Ufer zurück in die Stadt. Und dort standen wirklich sehr sehr tolle Villen. Leider hat mir Lars die Illusion genommen, dass diese Villen gemauert sind. Wir haben nämlich gesehen, wie die Holzgerüste für diese Häuser aufgestellt werden und dann werden wahrscheinlich Plastik-Steine angeklebt. Aber ich wollte mich von meiner Vorstellung nicht verabschieden und sagte bei jedem Haus: "Aber das ist jetzt aus echten Steinen, oder?" Da wir auch den nordamerikanischen Fast-Food-Marathon ein bisschen satt hatten, gingen wir zu einem Restaurant, dass im Stil von Mövenpick-Restaurants gemacht ist. Ganz viele Stände, wo das Essen frisch zubereitet wird, nette Deko und keine Burger oder Pommes! Und das Lustigste: Es liefen deutsche Schlager! Wahrscheinlich, um das europäische Gefühl zu unterstreichen.

Posted by Jule at 9:55 PM
Edited on: Donnerstag, Juli 19, 2007 5:21 PM
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TORONTO

Heute ging's mit einem tollen Mietwagen und Lars nach Toronto. Der Mietwagen war ein Jeep mit 200 PS, was ca. einem upgrade von 5 Klassen entsprach. Ein Glück waren wir so spät dran und es gab die unteren Klassen nicht mehr! Bis nach Toronto sind es ca. 6 Stunden Fahrt (530 km). Auch in unserem Hotel waren wir im upgrade Himmel, denn unser reserviertes Standard-Zimmer war nicht mehr verfügbar, also bekamen wir ein Deluxe-Zimmer. Im 21. Stock!!! Nur noch das Penthouse war über uns. Da wir ca. 10 km nördlich von Toronto wohnten hatten wir von unserem Zimmer einen tollen Blick auf die Skyline. In der Stadt machten wir dann das Standard-Touri-Programm. Wir begannen mit dem CN Tower, von dem aus man einen Superblick über die Stadt hat. Da die Fahrstühle außen am Turm sind, war die Fahrt nach oben zwar mit 'nem tollen Ausblick gespickt, aber so ganz geheuer war mir das Ganze trotzdem nicht. Oben war dann aber alles schön sicher mit 'ner Aussichtsplattform und so. An einer Stelle gibt es einen Glasboden, durch den man halt die Erde sehen kann. Das ist auch ein sehr komisches Gefühl. Aber ich habe mich getraut und bin auch einmal ganz kurz auf den Glasboden gegangen. Danach sind wir durch die Stadt gelaufen, waren ein bisschen shoppen und sind dann zum Schluss mit der Straßenbahn zum Hafen gefahren und von dort mit der Fähre nach Toronto Island. Diese Insel liegt direkt im Ontario Lake vor der Stadt und von der Fähre hat man einen tollen Blick über die Skyline von Toronto. Auf dieser Insel gibt es sogar einen Strand, einen kleinen Vergnügungspark und ganz viele echt schöne Grünflächen. Ein bisschen fühlt sich Toronto wie ein Mini-New York an, an manchen Ecken sieht's aber eher aus wie im Hamburger Schanzenviertel. Das sind dann eher so die alten Stadtteile, wo noch nicht alles durch Wolkenkratzer ersetzt wurde. Sehr positiv war unser Erlebnis mit einer Busfahrerin. Wir sind vor unserem Hotel ziemlich verpeilt in einen Bus eingestiegen und wollten in die Stadt und sie hat sich total viel Zeit genommen, uns alles erklärt (das Tarifsystem, welches Ticket wir am besten kaufen und worauf wir achten müssen). Außerdem kramte sie aus ihrem Rucksack einen Plan raus, den sie uns dann gab. Das war echt total supernett und hat uns echt geholfen.

Posted by Jule at 9:42 PM
Edited on: Donnerstag, Juli 19, 2007 5:21 PM
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Sonntag, Juli 08, 2007

OTTAWA

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen der Hauptstadt. Denn ich wollte mir mal angucken, wie denn Kanadas Regierungszentrum so aussieht. Man hört ja (von den Kanadiern) ab und zu mal so abfällige Kommentare, dass Ottawa ja die totale Provinz ist und so. Aber ich muss sagen, ich war sehr beeindruckt gewesen. Ich muss sogar zu meiner Schande gestehen, dass mir Ottawa (an meinem Ein-Tages-Trip) besser gefallen hat als Montreal. Nicht so chaotisch und laut sondern einfach 'ne nette Stadt.
Da ich keine Lust auf Mietwagen und die verrückte kanadische Fahrweise hatte, blieb mir die Wahl zwischen Zug und Bus. Ich entschied mich für letztere Variante, einfach aus dem Grund, weil der Busbahnhof viel zentraler als der Hauptbahnhof liegt. Preislich und zeitlich unterscheiden sich die beiden Varianten nämlich nicht (ca. 2 h, ca. $ 60) Und der Bus fährt stündlich, der Zug nur 4x am Tag. Ich stiefelte also am Samstag morgen um 8.15 (!!!) los Richtung Busbahnhof und war so zeitig für den 9 Uhr Bus da, dass ich so richtig schön touri-mäßig ganz vorn direkt hinterm Fahrer saß. Das war ganz gut, weil ich 'n super Ausblick hatte. Leider auch auf den Tacho und der jagte mir manchmal 'n Schrecken ein. 100 ist ja hier Maximalgeschwindigkeit, der Busfahrer fuhr mit 'nem vollbesetztem Bus schön 120 auf der linken Spur. Besonders die Kurven waren bei dem Tempo ein echter Spaß. Alles festhalten!!!
Vom Busbahnhof in Ottawa muss man dann ca. 15 min Richtung Innenstadt laufen. Auf diesem Weg läuft man durch ein tolles Wohngebiet, wo wunderschöne Häuschen stehen. Da würde ich sofort hinziehen! Alles so ganz romantisch mit großen Terassen und Holz und weinroter Farbe und Gärten und so. Die Nachbarn hielten auch mal den einen oder andern Schnack von Haustür zu Haustür, war irgendwie 'ne ganz tolle Stimmung in dieser Ecke. In der Innenstadt dominierten dann aber doch die Wolkenkratzer und Glasfassaden. Und überall wehten kanadische Flaggen. Ich war zu Anfang etwas verwundert, weil ich kaum Menschen traf und der Verkehr auch nicht so heftig wie in Montreal war. Ich genoss diese Ruhe ziemlich, bis ich um eine Ecke bog und vor der Touri-Info und dem Parlamentsgebäude stand. Da waren sie alle, die ganzen Touris von der ganzen Welt. Der Hügel mit den Parlamentsgebäuden (Parliament Hill) ist echt sehr sehenswert, auch wenn es wie in meinem Fall gerade anfing zu regnen. Ich hatte mir in der Touri-Info ein Infoheftchen mit einer Tourbeschreibung geholt und wackelte jetzt mit Regenjacke, Fotoapparat und Infoheftchen bewaffnet über den Parliament Hill. Am tollsten fand ich das Parlamentsgebäude selbst (Center Block), weil es nämlich ein bisschen an das Hamburger Rathaus erinnert. Und die Bibliothek ist sehr schön, die ist nämlich rund und sieht aus wie 'ne Mischung aus einer Moschee und einer gothischen Kathedrale. Sehr toll. Weil der Regen ein bisschen nervte, meldete ich mich für eine Parlamentsführung an. Das ist kostenlos, aber man muss sich halt anmelden. Dann muss man durch flughafenähnliche Sicherheitschecks und dann geht's durch die Gebäude. Selbst von innen erinnerte mich das Gebäude an das Hamburger Rathaus. Auf der einen Seite die Regierung (House of Commons), auf der anderen Seite der Senat. Wir waren dann auch in der tollen runden Bibliothek drinnen und das war echt ein sehr beeindruckendes Gebäude. Mit tollen Holzregalen und tollem Schmuck. Dort würde ich auch gern ein bisschen recherchieren und lesen.
Nach den ganzen offiziellen Gebäuden lief ich dann ein bisschen am Ufer des Ontario-River (der Ontario von Quebec trennt) herum und kam zum Rideau Canal. Hier gibt es eine Schleusentreppe, die den Höhenunterschied zwischen dem Rideau und dem Ottawa River bewältigt. Und diese Schleusentreppe überwindet 24 m Höhenunterschied, hat acht Tore und alles passiert von Hand! Ich hatte das Glück, dass genau ein Boot ankam, als ich auch dort ankam und so konnte ich das ganze Spektakel miterleben. Nach 20 min hatte ich dann aber keine Lust mehr und das Boot hatte erst ein Tor geschafft und war im zweiten Becken. Das dauert also ziemlich lange. Beim Weiterlaufen entdeckte ich einen echt tollen Stadtteil: Bymarket. Ich fühlte mich ein bisschen wie in London in Camden Town mit den ganzen Marktständen, tollen kleinen Läden und Kneipen. Hierher kam ich dann abends auch zurück und aß im Hardrock Café ein Sandwich, bevor ich mit dem Bus um 19 Uhr wieder zurückfuhr. In Montreal waren dann alle Straßen komplett blockiert und hier zeigte sich wieder die kanadische Entspanntheit. Ich fragte den Busfahrer, ob er mich evtl. rauslassen könnte (an einer Stelle, die nicht weit von meinem Apartment entfernt war). Und er nickte und meinte "Pass aber auf!". Ich schlängelte mich dann durch die Blechlawinen auf der 6-spurigen Straße und war nach 10 Fußmarsch zu Hause: völlig geplättet und mit gaaaanz vielen Fotos im Gepäck. Viel Spaß beim Angucken!

Posted by Jule at 6:25 PM
Edited on: Sonntag, August 05, 2007 10:21 PM
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Mittwoch, Juli 04, 2007

ALLTAG

Auf Wunsch einer einzelnen Dame (Hallo nach Ulm!!!) gibt's heute mal ein paar Eindrücke aus meinem Alltagsleben. Denn ich möchte ja mit meinen Berichten und Fotos nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich hier auf einem 6 monatigen Urlaubstrip befinde! Beiersdorf Canada ist eine Tochtergesellschaft der deutschen Beiersdorf AG. Im Büro hier in Montreal arbeiten ca. 25 Leute. Der Chef ist ein deutscher und es gibt auch noch ein paar deutsche Praktikanten. Die offizielle Bürosprache ist Englisch, da aber viele Frankokanadier bei Beiersdorf arbeiten, wird auch viel Französisch gesprochen. Besonders in der Mittagspause fangen die Geschichten immer auf Englisch an und enden auf Französisch. Sehr schade, dass ich da so gut wie nichts verstehe. Zusätzlich zum Montreal Office gibt's auch noch ein ganz kleines Vertriebsoffice in Toronto und natürlich Key Account Manager (die z.B. Walmart betreuen) über's ganze Land verstreut. Die gesamte BDF-Kanada Truppe sind somit ca. 40-45 Leute. Da Kanada noch ein relativ "neues" BDF-Land ist (die Markenrechte wurden erst vor ein paar Jahren wieder zurückgekauft), gibt es hier nicht so viele Produkte wie in Deutschland. Es gibt Nivea Body, Nivea Visage, Nivea for men, Nivea Bath Care, Nivea Creme, Nivea Hand, Nivea Soft, Nivea Lip Care (bei uns Labello), Elastoplast und Eucerin. Ich arbeite in meinen 6 Monaten hier im Marketing für Nivea Visage und meine Chefin heißt Viviane Beaulieu. Sie ist Frankokanadierin, spricht aber mit mir nur Englisch (wäre sonst auch nicht sehr effektiv). Mein Arbeitstag beginnt so gegen 8.30 Uhr. Um zu dieser Zeit im Büro zu sein, muss ich gegen 6.30 Uhr aufstehen und gegen 7.30 Uhr das Haus verlassen. Ich steige in der Metro-Station McGill in die grüne Metro-Linie, fahre 4 Stationen und steige dann an der Station Lionel-Groulx in die orange Metro-Linie ein. Diese hat nach 10 Stationen ihre Endhaltestelle Côte-Vertu erreicht, wo ich dann an einem großen Busbahnhof in den Bus 213 einsteige. Der fährt dann noch mal ca. 15-20 min in das Industriegebiet neben dem Flughafen, wo das Beiersdorf-Büro liegt. Ich habe meinen Arbeitsplatz in einem Cubicle, es fühlt sich also fast an wie ein Einzelbüro. Leider sind die Pappwände nicht schalldicht, so dass die ganze Privatsphäre nur vorgegaukelt ist. Das Büro hat keine Kantine etc., dafür aber eine schöne Küche, die jeden Mittag fast vom ganzen Team bevölkert wird. Einige fahren auch essen, die meisten bringen sich aber was mit. Und die Gespräche sind in jeder Mittagspause großartig! Wenn das Wetter schön ist, sitzen wir auch mal draußen vorm Gebäude am Picknicktisch. So gegen 17 Uhr beginnt sich das Büro zu leeren und mein letzter Bus fährt um 18.14 Uhr. Dann geht's nach Hause in mein kleines Apartment in der Innenstadt, das alles hat, was man für 6 Monate braucht: Bett, Balkon. TV, kleine Küchenecke, Bad, Schreibtisch. Fotos gibt's natürlich wie immer auf meiner Foto-Seite zu sehen!

Posted by Jule at 8:31 PM
Edited on: Sonntag, August 05, 2007 10:22 PM
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JAZZ FESTIVAL

Vom 28. Juni bis 8. Juli findet hier in Montreal das "Festival International de Jazz de Montreal" statt. Das ist ein Riesenfestival, weltberühmt und vielleicht sogar das weltgrößte - keine Ahnung. Da es von mir aus dorthin zu Fuß gerade nicht mal 10 min sind, war ich an den letzten Abenden des öfteren mal dort. Es ist echt toll zu sehen, auf wievielen Bühnen verschiedenste Musik aufgeführt wird. Ich habe Samba, Hip Hop, Chanson, irische Folklore...gesehen und gehört. Und alles läuft sehr sehr organisiert ab. Gestern abend habe ich es gewagt, auf einigen markierten Wegen im Getümmel stehenzubleiben und Fotos zu machen. Sofort kamen nette Security und texteten mich auf Französisch zu. Ich entnahm mal ihren Gesten, dass sie mir soviel sagen wollten wie "Du musst jetzt sofort deinen Arsch von hier wegbewegen, sonst gibts Ärger". Einmal wagte ich es sogar, mich auf eine Absperrung zu setzen. Das hätte ich grundsätzlich gedurft, nur habe ich meine Füße in die falsche Richtung gestellt. Aber nach diesen Begegnungen mit dem Sicherheitspersonal fühlte ich mich wirklich sehr sicher in den Menschenmengen. Heute abend gibt Bob Dylan ein Konzert, aber leider nicht for free. Wenn in den nächsten Tagen das Wetter (hoffentlich) wieder besser wird (heute regnet es und ist ziemlich kühl), werde ich bestimmt noch mal hingehen.

Posted by Jule at 7:59 PM
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Sonntag, Juli 01, 2007

BOTANISCHER GARTEN

Heute war ich im Botanischen Garten oder wie der Montrealer sagt "Jardin Botanique". Klingt doch gleich viel toller, oder? Den gibts schon seit über 75 Jahren und er ist echt sehenswert. Er liegt direkt neben dem Olympiastadion von 1976 und ist 8 Metro-Stationen von mir entfernt. Der Eintritt kostes $13,50 für Montrealer (sonst $16). Und da ich ja hier 'ne richtige Adresse hier habe, war ich heute mal 'n waschechter Montrealer. Insgesamt war ich vier Stunden dort und war hinterher so k.o., dass ich fast in der Metro eingepennt wäre. Der Botanische Garten hat ein paar absolute Highlights. Meiner Meinung nach sind das der chinesische und japanische Garten. Alles andere ist sehr nett angelegt, reißt einen aber nicht vom Hocker. Obwohl die Seerosenbecken im Aquatic Garden auch toll waren, der Rosengarten auch sehr schön ist und auch die Gewächshäuser mit Orchideen und so sind echt cool. Es gibt auch ein Insektarium, in dem ich eher Ekel als Begeisterung empfunden habe. Denn die ganzen Viecher, die da tot oder lebendig ausgestellt sind, sollten mir lieber nicht über den Weg laufen oder fliegen oder krabbeln. Beim Rausgehen hat meine ganze Haut gekribbelt, als ob ein paar Ameisen hängengeblieben sind. Obwohl ich von diesen Insekten, die wie Baumblätter aussahen, sehr fasziniert war. Ich wollte sie auch fotografieren, aber man hätte sie auf dem Foto vor lauter Tarnung echt nicht erkannt. Auch der Bienenstock, in den man reinschauen konnte, war total spannend. Am meisten haben mich aber die tollen Bonsais begeistert. Und die sehr zutraulichen Koi-Karpfen im japanischen Garten und die frechen fetten Eichhörnchen im ganzen Park. Und dass es die Möglichkeit gibt, auch mal ein Stück des weitläufigen Parks mit so 'ner kleinen Bimmelbahn zu fahren. Denn ich war wie gesagt echt k.o. durch das ganze Rumlaufen und Schilder lesen und Blumen angucken und Fotos machen. Abends gab's dann noch einen guten Ausgleich, bei dem nicht soviel Gehirn erforderlich war: ich ging ins Kino und guckte mir Shrek 3 an.

Posted by Jule at 9:53 PM
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Montag, Juni 25, 2007

WOCHENENDE IN DEN BERGEN

Da am 24. Juni hier der Nationalfeiertag von Quebec ist ("Jean Baptiste"), ist der darauffolgende Montag frei. Also habe ich mich entschieden, die laute und heiße Großstadt hinter mir zu lassen und ein Wochenende in den Bergen zu verbringen. Ich mietete mir ein Auto und peilte die Laurentides an, ein Mittelgebirge ca. 2 Autostunden nördlich von Montreal. Hier hatte ich den Tipp für eine tolle Pension bekommen und deshalb ging's auf nach Mont Tremblant in die zauberhafte Pension "Au Ruisseau Enchanté". Dieser Name ist wirklich Programm, denn wörtlich übersetzt heißt das glaube ich "Am zauberhaften Bach". Und das Grundstück grenzt auch direkt an einen Bach und man kann dort im Liegestuhl sitzen und einfach nur die Natur genießen.

TAG 1 (SAMSTAG, 23. JUNI)
Heute fuhr ich vormittags in Montreal los. Beim Mietwagenschalter war ziemlich viel los, also musste ich 'ne Weile warten. Das lohnte sich aber, denn den bestellten Kleinwagen hatten sie nicht mehr vorrätig also bekam ich einen Ford Taurus, der mindestens eine Kategorie höher angesiedelt ist. Grundsätzlich kenne ich ja nun schon die Tücken einer Automatikschaltung, hier gab's jetzt aber wieder was unbekanntes. Der Schalthebel war nicht in der Mittelkonsole, sondern am Lenkrad und man konnte den Fahrmodus wechseln, indem man den Hebel zu sich zieht und dann hoch oder runter bewegt. Bis ich das rausgefunden hatte, hatte ich schon fast den ersten Nervenzusammenbruch. Nach Mont Tremblant kann man auf zwei Routen fahren: entweder die Autobahn 15 oder die Landstraße 117. Ich wollte clever sein und schnell am Ziel ankommen, also nahm ich die Autobahn. Da diese Idee ALLE in Montreal hatten und es total viele Baustellen ("Travaux") gab, entschied ich mich auf halber Strecke, auf die 117 zu fahren, die quasi parallel läuft. Und dann war's viel viel entspannter. Als ich hier ankam und aus dem Auto stieg, war ich völlig geplättet. Es duftete nach Kiefern, es war völlig ruhig, die Luft war frisch und die Pension ist einfach völlig unbeschreiblich großartig niedlich romantisch idyllisch. Ich wurde dann direkt von den Inhabern (Élysabeth & Gérard) persönlich begrüßt. Mir war das ein bisschen unangenehm, denn die beiden hatten einige Freunde zu Besuch und sie waren gerade beim Mittagessen. Trotzdem nahm sich Èlysabeth die Zeit, mir die Umgebung sehr ausführlich zu erklären und so düste ich dann direkt los, um alle ihre Empfehlungen zu testen. Ich schaute mir die kleinen Orte + Seen auf dem Weg zur Skistation Mont Tremblant Village an. Das war extrem idyllisch und sehr schön. Der Touristenort an sich war dann eher lustig, denn es ist irgendwie 'ne Mischung aus Disneyland und Truman Show. Aber das scheint keinen zu stören, denn die Menschenmassen waren da. Dem gemeinen Touri vor Ort wird echt viel geboten und alles ist sponsored by Volkswagen. Das ist echt der Hammer. Man fährt zum Beispiel mit einer kleinen Seilbahn quer über das Ressort drüber, kann in die Pools und Zimmer der Hotels schauen und alles ist umsonst, weil die Kabinen wie kleine Golfs oder Beetles aussehen. Am Fuße des Bergs kann man mit kleinen Go-Karts den Berg auf 'ner vorgegebenen betonierten Strecke runterdüsen. Außerdem ist gerade Filmfestival. Abends fuhr ich dann zum Essen in einen kleinen Nachbarort, denn wie mir meine Gastgeber mitteilten, wird in Touri Town zusätzlich zu den beiden Quebec Steuern (vergleichbar zur deutschen Mehrwertsteuer) auf alles noch mal zusätzlich 2% Mont Tremblant Steuer erhoben. Wie so 'ne Art Kurtaxe. Abends saß ich dann noch ein bisschen am "zauberhaften Bach" und las. Leider musste ich mich dann irgendwann den Mücken und der doch recht kühlen Luft geschlagen geben und fiel völlig k.o. in mein himmlisches Bett.

TAG 2 (SONNTAG, 24. JUNI)
Für heute hatte ich mich für eine geführte Kanu-Tour im nahegelegenen Nationalpark Mont Tremblant angemeldet. Das ist der älteste und größte Nationalpark in Quebec und es gibt dort einen wundervollen vor sich hin meandernden Fluss namens "Rivière du Diable" also Teufelsfluss. Wir fuhren dort gemeinsam aus hin (ca. 30 min Fahrt) und dann hatte ich das Glück, weil ich nicht Teil einer Familie oder eines Paars war, beim "Naturalisten", also dem Ranger vom Nationalpark, im Boot zu sitzen. Ganz wichtig für ihn war, dass er wirklich ein Naturalist war, denn ein Naturist (wie er auch mal von der Gruppe angesprochen wurde) sind FKK-Gänger. Das fand er gar nicht lustig. Ansonsten erzählte er total viel über den Park, die Natur und ich musste kaum was tun, weil er normalerweise das Boot allein fährt und lenkt. Das war seeeehr cool. Außerdem erzählte er alles in Englisch und Französisch, denn es waren sowohl anglophone als auch frankophone Kanadier dabei. Der Name des Parks kommt von den Ureinwohnern, die annahmen, dass in dem Berg etwas Böses wohnt. Deshalb erzitterte dieser Berg öfter mal, was auf Englisch "tremble" heißt. Mont Tremblant ist also der erzitternde Berg. Und weil der Berg so böse Bewohner hat, heißt der Fluss an seinem Fuß auch gleich Teufelsfluss. Während unserer Fahrt sahen wir dann ganz viele Wasservögel, Schmetterlinge und Libellen. Leider sahen wir keine Rehe, Elche oder Biber, aber man kann ja nicht alles haben. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden und dann gings wieder zurück nach Touri-hausen. Von dort startete ich dann meine nächste Aktivität - auf den Mont Tremblant (also den wirklichen Berg) klettern. Es gibt zwar eine Seilbahn, aber das ist ja nur was für faule Amis und Kanadier. Laut Beschilderung braucht man ca. 2 Stunden für den Aufstieg und ich hatte das feste Ziel, es schneller zu schaffen. Ich brauchte auch nur gut 1,5 Stunden, aber das waren mit die anstrengendsten in meinem Leben. Zum Anfang war alles noch super. Es ging zwar stramm Berg hoch, aber alles war noch machbar. Kurz vor dem Gipfel (man konnte die Skihütte quasi schon fühlen), wurde es dann noch mal richtig richtig steil. Und da ich ja schon über 'ne Stunde kraxeln in den Muskeln hatte, war das echt kein Spaß. Letztendlich schaffte ich es aber und fiel erstmal völlig geplättet und überglücklich in einen Liegestuhl. Runter gings natürlich mit der Seilbahn. Ich wollte auch ganz brav meine $7 dafür bezahlen, aber es war einfach niemand da, dem ich sie hätte in die Hand drücken können. Also hüpfte ich eine Gondel, durchlebte den Aufstieg noch mal in umgekehrter Reihenfolge und war total froh, als ich wieder an der Talstation war und ich alles gut überstanden hatte. Die Dusche dann hier zu Hause war so toll und erfrischend wie schon lange nicht mehr!

TAG 3 (MONTAG, 25. JUNI)
Heute morgen fuhr ich nochmal auf eigene Faust in den Nationalpark. Das Wetter war heute den dritten Tag völlig verschieden. Am ersten Tag war's sonnig und total windig gewesen. Am zweiten Tag war echtes Bilderbuchwetter und heute war's wolkig und schwül. Im Nationalpark bezahlte ich dann brav meine $3,50 Tagesgebühr und fuhr dann auch ganz ordentlich mit 50 km/h durch die Gegend. Denn es rennen echt viele Eichhörnchen über die Straße, die Geschwindigkeitsbegrenzung hat schon seinen Sinn. Ich machte dann auf Empfehlung von Élysabeth drei Wandertouren, die im Parkheftchen alle sehr schön beschrieben und im Park selbst idiotensicher ausgeschildert waren. Die erste Tour war ganze 1,6 km lang, die zweite 800 m und die dritte dann beachtliche 3,2 km. Ist also alles auf doch nicht so outdoor-geprüfte kanadische Touris ausgelegt. Ich hätte echt gedacht, dass der Kanadier an sich ein viel größeres Verhältnis zur Natur hat. Aber die meisten rennen hier echt in Jeans und Flip Flops durch die Nationalparks und auch im Büro rümpften die meisten die Nase, wenn nur das Wort "Camping" erwähnt wird. Die ersten beiden Pfade führten mich zu einem großen und einem kleinen Wasserfall, der dritte Pfad war echt super und erinnerte mich streckenweise an gestern. Es ging ziemlich steil bergauf, aber der Ausblick am Ende war absolut einmalig. Auf einem Felsen am Berggipfel war eine Art Holzbalkon gezimmert, von dem aus man einen traumhaften Fernblick hatte. Ich hatte mir mein Lunchpaket mitgebracht und genoss das trockene Brötchen bei diesem Ausblick umso mehr. Als dann nach etwas Warten auch alle anderen verschwunden waren und ich da ganz allein mit diesem Ausblick saß, war das der absolut krönende Abschluss von meinem kleinen Trip in die Berge. Ich machte mich dann von dort aus wieder auf Richtung Montreal. Und die Rückfahrt war ziemlich stressig, denn entgegen meinen Vorstellungen fahren die Kanadier (zumindest hier in Quebec) extrem chaotisch und agressiv Auto. Rote Ampeln sind gar kein Hindernis, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen (besonders in sehr engen Baustellen) werden glaube ich mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen, aber mehr nicht. Halten tut sich daran NIEMAND, außer die kleine doofe deutsche Touri-Tante in ihrem Mietwagen. In Montreal erwartete mich dann wieder das typische Sommerwetter hier: heiß und schül - morgen sind bis 34° gemeldet. Jippieh!!! In diesem Sinne, zurück ins Büro.

Posted by Jule at 5:58 PM
Edited on: Montag, Juni 25, 2007 7:26 PM
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Freitag, Juni 22, 2007

QUÉBEC CITY - TAG 3 UND 4

Der Mittwoch in Quebec City stand nach all den Präsentationen am Dienstag eher im Zeichen der Interaktion. Dafür gab's so genannte Brand Rooms, wo dann jeder hinkommen konnte und Fragen zu den neuen Produkten etc. stellen konnte. Das lief auch alles super und ohne größere Komplikationen ab. Abends gab's dann vor dem Essen noch eine tolle Aktivität. Wir fuhren ins Museum der Schönen Künste und wurden dort von einem Maler unterstützt, Bilder zu malen. Er hatte dafür schon drei Bilder mit Hintergründen vorbereitet und es gab Schablonen von Vögeln, die wir dann dort aufklebten und ausmalten. War ein bisschen wie Malen nach Zahlen, hat aber sehr viel Spaß gemacht. Der Hintergrund für diese Aktivität war der lokal sehr bekannte Künstler Riopello, der genau in diesem Stil malt. Er war nämlich Jäger und hat die erlegten Vögel dann auf Leinwände gelegt und die Umrisse nachgezeichnet. Nachdem dann jeder seinen Vogel gemalt hat (ich habe einen Schwarz-Rot-Goldenen gemalt in Erinnerung an die Hamburger Wurzeln der Firma), ging's in ein ganz tolles Steakhaus. Als ich abends auf's Zimmer kam, dachte ich, dass da aus Versehen noch jemand anderes eingecheckt hatte, denn es stand ein Koffer da. Als ich dann aber den Beiersdorf-Anhänger sah, war mir klar, dass das unser Geschenk war, dass tagsüber angekündigt wurde.

Am letzten (halbe) Tag der Konferenz hatten wir noch die Möglichkeit, in den einzelnen Teams (Sales, Marketing) etc. die Konferenz zu besprechen und dann ging's wieder mit dem 1. Klasse-Zug nach Hause. Es sah sehr lustig aus, wie alle Leute mit ihren kleinen blauen Beiersdorf-Koffern (den hat ja jeder geschenkt bekommen) unterwegs waren und als das Gepäck in Montreal am Bahnhof auf dem Laufband wieder ankam, war das auch ein bisschen verwirrend, bis dann jeder wieder seinen Koffer gefunden hatte.

Posted by Jule at 8:47 AM
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Dienstag, Juni 19, 2007

QUÉBEC CITY - TAG 2

Heute ging die Konferenz quasi richtig los - um 8 Uhr!!! Vorher gab's aber tolles Frühstück in einem tollen Raum. Und dann lief alles so glatt mit den Präsentationen und dem Mikrofonwechsel (für den ich verantwortlich war), dass wir insgesamt 1,5 Stunden schneller waren als ursprünglich geplant. Das gab uns vor dem Mittag die Möglichkeit, bei tollem Sommerwetter einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt zu machen. Und die ist wirklich beeindruckend und sehr sehr schön. Also auf alle Fälle eine Reise wert. Da die Schulkinder hier im Moment kurz vor den Sommerferien stehen, waren heute sehr sehr viele Schulklassen auf Bildungsausflügen in der Innenstadt unterwegs. Abends gab's dann die Blue Night: eine 3,5 stündige Bootsfahrt auf dem St. Lorenz-Strom mit Dinner und allem. Zu Beginn waren wir noch im Hafen "gefangen" und das Gewackel auf dem Boot bekam mir nicht ganz so gut. Als wir dann losfuhren, wurde es besser und die tollen Aussichten zum Beispiel auf das berühmte Hotel "Chateau Fontenac" (das meistfotografierteste Hotel der Welt, angeblich hat hier Celine Dion geheiratete, die Büromädels waren sich da nicht so ganz einig) lenkten mich gut vom Wellengang ab. Später sahen wir dann noch einen Wasserfall, der 30 m höher ist als die Niagara-Fälle. Da dieser Wasserfall nicht soooo wahnsinnig hoch aussah, bin ich mal gespannt, wie "klein" die Niagara-Fälle letztendlich sind. Außerdem hatten wir noch 'ne tolle Aussicht auf eine Riesenbrücke, die wie die kleine Schwester der Golden Gate Bridge in San Francisco aussah und kurz vor Schluss konnten wir das abendlich beleuchtete Quebec noch mal genießen. Es war echt toll.

PS: Gestern abend habe ich mich dann für eine Mischung aus allen Aktivitäten entschieden, bevor ich ins "Marshmallow" Bett gefallen bin. So hat's heute eine Kollegin bezeichnet, denn dieses Bett passt sich total deinen Körperformen an ohne dass du irgendwie drin versinkst. Großartig!!!

Posted by Jule at 10:31 PM
Edited on: Dienstag, Juni 19, 2007 10:32 PM
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Montag, Juni 18, 2007

QUÉBEC CITY

Die nächsten 3 Tage werde ich Québec City verbringen, denn die diesjährige Jahrestagung vom gesamten kanadischen Team findet hier statt. Und da sich allein heute schon so viele Eindrücke angesammelt haben, muss ich schon gleich am ersten Tag berichten. Heute morgen haben wir uns alle im Büro getroffen, um in zwei Stunden noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich hatte die Aufgabe, alle Präsentationen von allen zusammenzufügen, auf Memory Sticks zu kopieren, zu verlinken und die Links zu Bildern und Filmen zu überprüfen. Bei solchen Mega-Präsentationen geht ja meist immer irgendwas schief und ich schaffte es auch prompt, eine wichtige Präsentation vom Server zu löschen. Nachdem ich mich dann schon auf meinem Rückflug nach Deutschland gesehen habe, konnte uns der IT Support in den USA helfen und die Datei wiederherstellen. Ich bin soooo dankbar dafür. Dann fuhren wir alle mit dem Bus zum Hauptbahnhof in Montreal und dort checkten wir unser Gepäck ein. Es war echt wie am Flughafen. Ich hoffte inständig, dass in Zügen das Gepäck nicht verloren geht, denn das wäre echt blöd. Dann gings über ein Check-in Gate (auch wie am Flughafen) direkt zum Zug, in dem wir 1. Klasse nach Québec City fuhren. Ich hatte einen Einzelplatz (natürlich am Fenster) und ich saß dort einfach nur und genoss die Aussicht, schoss ein paar Fotos und war einfach total happy. Kurz nachdem der Zug losgefahren war, kamen auch schon die "Stewardessen" mit Getränken und der Speisekarte mit einer Menüauswahl. Es gab dann ein Drei-Gänge Menü im Zug und es war total lecker. Auch Getränke gab's ständig und es war total toll. Auch die Landschaft, durch die wir fuhren, war total schön. Schon ganz kurz hinter Montreal sah Kanada so aus, wie man sich Kanada vorstellt. Wälder, einsame Holzhäuser, kleine Örtchen mit Bauernhöfen etc. Die Zugfahrt dauerte 3 Stunden und in Québec City angekommen wurden wir wieder vom Bus abgeholt und fuhren in unser Hotel (das Gepäck hatten wir vorher am Bahnsteig wieder eingesammelt). Und dieses Hotel ist einfach der absolute Oberhammer! Es heißt Saint Antoine und liegt direkt am Hafen. Die Zimmer sind großartig und gerade, als wir vom Essen wiederkamen, hatte ich eine Nachricht mit der Wettervorhersage für morgen auf meinem Kopfkissen - handgeschrieben für Madame Pohl! Sooo toll. Auch wenn's nur Kleinigkeiten sind, ich bin echt begeistert. Essen waren wir im "Le Café du Monde", wo wir direkten Blick auf's Wasser hatten. Man dachte echt, dass man irgendwo in Paris an der Seine sitzt. Sehr sehr toll. Und ich habe zum ersten Mal im Leben Crème brûlée gegessen - großartig!!! Und das gesamte kanadische Team war anwesend mit einigen zusätzlichen Gästen. Zum Beispiel saß mir die Chefin unserer neuen PR Agentur gegenüber und da sie auch viel PR für Stars macht, konnte sie ein paar tolle Geschichten erzählen. Vielleicht waren das ja nur Geschichten, um sich ein bisschen begehrenswerter als Agentur zu machen, aber es war toll zu hören, wenn sie erzählte: "Dustin Hoffmann ist so ein toller Mensch, Pierce Brosnan auch. Aber Kevin Costner ist voll das Arschloch. Und Jon Bon Jovi ist total umwerfend." Auf dem Rückweg lernte ich dann noch einen externen Trainer kennen, und als er anfing zu reden, klang das sehr vertraut. Denn er kommt aus Nordengland und als ich dann meine Zeit in Newcastle erwähnte, fing er dann gleich an, mit Geordie-Ausdrücken (lokaler Newcastle Slang) um sich zu werfen, und ich verstand kein Wort mehr. So, und jetzt bin ich hin und hergerissen, ob ich mich einfach ins das total bequeme Bett werfen soll, die Aussicht aus dem Fenster auf den Hafen genießen soll, mich in den Schaukelstuhl zum Zeitschriften lesen setze oder mich in die riesige Badewanne packe. Oh Mann, schwere Entscheidungen...morgen dann mehr!

Posted by Jule at 10:04 PM
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Sonntag, Juni 17, 2007

ÜBER DEN DÄCHERN MONTREALS

Heute gab's eine kleine Grillparty über den Dächern Montreals auf einer privaten Dachterrasse. Das ist gleich bei mir um die Ecke, wenn mein Haus also höher wäre und eine Dachterrasse hätte, hätte ich auch diesen Ausblick. Das Haus war total nobel mit Kronleuchtern im Treppenhaus und auch der Fahrstuhl erinnerte an vergangene Jahrhunderte (siehe Foto). Die anderen hatten alle den Tag auf (oder im) dem Wasser verbracht - beim Kanu fahren. Leider konnte ich dort nicht mit, denn ich hatte einen extrem wichtigen Termin wahrzunehmen - meine geliehene Klimaanlage wurde heute geliefert. Eigentlich wollte ich keine haben, aber nach zwei Wochen in einem fast durchgehend knapp 30° heißem Zimmer habe ich kapituliert und mir nun für die Saison (bis Ende Oktober) eine ausgeliehen. Und jetzt sitze ich bei angenehmen 25° in meinem Zimmer und freue mich darauf, dass ich endlich mal wieder durchschlafen kann, jippieh! Leider ist das Monstrum etwas laut, aber IRGENDWAS IST IMMER!

Posted by Jule at 12:24 AM
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Sonntag, Juni 10, 2007

TAM TAM

Jeden Sonntag findet am Fuße des Mont Royal das Tam Tam statt. Ich habe letzte Woche schon davon berichtet (die Ritterspiele, Jongleure etc.). Dieses Wochenende gesellten wir uns dazu und grillten. Inspiriert von den ganzen Jongleueren drumherum begann ich auch, mir erklären zu lassen, wie man mit Bällen jongliert. Und mit zwei Bällen habe ich es dann einigermaßen hinbekommen. Nächste Woche werde ich dann den dritten dazunehmen. Aber es waren viel krassere Jongleure da, die mit so Feuerbällen an Seilen ihre Kreise zogen. Es war sogar ein Feuerspucker da, der mit Paraffin, das er schluckte, in der Abenddämmerung echt coole Effekte erzeugte. Lustig war, als irgendwann mal drei Bullen da langliefen und alle ganz hektisch ihre Bierdosen und Weinflaschen versteckte, denn offiziell ist es hier nicht erlaubt, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken. Nur bei richtigen Events oder halt in Bars oder so. Ich habe auch gelernt, dass Polizisten mit weißen Hemden noch in der Ausbildung sind und keine Waffen trafen und nur die in blauen Hemden "richtige" Bullen sind. Leider wird es aber in Montreal auch im Sommer relativ zeitig dunkel - um 21.30 Uhr war's echt schon schwierig, beim Aufräumen noch was zu sehen. Da merkt man dann, dass die Stadt vom Breitengrad her ungefähr auf einer Höhe mit Barcelona und Rom liegt.

Posted by Jule at 10:07 PM
Edited on: Sonntag, Juni 10, 2007 10:09 PM
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HÖCHSTER UND HEILIGSTER PUNKT IN MONTREAL

Das ist das Saint-Joseph-Oratory, eine Kirche, die den höchsten Punkt Montreals kennzeichnet. Leider hat man von dort keinen Blick auf Downtown, deshalb ist die Aussicht nicht so spektakulär. Interessant ist aber, dass dort für Pilger eine Extra Treppe eingerichtet, die aus Holz und nicht aus Stein ist. Denn die richtigen Pilger erklimmen die Stufen auf den Knien. Ich habe auch zwei dabei beobachten dürfen. Auf jeder Stufe halten sie an, sprechen ein Gebet und dann geht es erste eine Stufe weiter. Diese Holz-Pilger-Treppe endet dann an der Krypta, wo ich heute auch zufällig einen Gottesdienst erleben konnte. Ich setzte mich ganz demütig in die letzte Reihe. Es war irgendwie sehr beeindruckend, denn alles war auf französisch und als dann alle begannen zu singen und die Orgel spielte, bekam ich schon echt 'ne Gänsehaut. Von dieser Krypta kann man nochmal über einige Stufen die Hauptkirche erreichen. Diese ist dann von außen sehr beeindruckend, innen aber sehr schlicht eingerichtet. Auf dem Rückweg habe ich dann entdeckt, dass man von der Krypta aus auch alles per Rolltreppe erreichen kann. Diese Kirche war mir eindeutig einen Tick zu modern!

Posted by Jule at 9:58 PM
Edited on: Sonntag, Juni 10, 2007 10:08 PM
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Freitag, Juni 08, 2007

FORMEL 1 WOCHENENDE

Dieses Wochenende ist der Formel1 Zirkus in Montreal und man merkt es. Erstmal fahren überall total krasse Autos rum: Ferraris, Lamborghinis, Riesen-Stretch-Limos...Und tolle Motorräder sind auch an jeder Ecke zu sehen. Dann gibt's sehr viele deutsche Touristen hier. Das fällt echt auf, da man sonst hier sehr sehr selten mal Deutsch hört. Außerdem rennen viele Menschen in komischen Ferrari oder anderen Rennstall-Outfits rum. Und die Stadt ist brechend voll. Man fühlt sich wie in einer richtigen Großstadt! In der Innenstadt sind auch drei Bereiche abgesperrt, auf denen richtig was los ist. Einmal gibt's einen Bereich mit Mode und Design. Dort laufen alle halbe Stunde Modenschauen und kleine Tanzvorführungen. Dann gibt's ein paar Straßen weiter eine Open Air Autoshow. Gestern standen da ganz viele Ferraris rum, heute ein Oldtimer neben dem anderen. Und in der dritten Straße war dann die Partymeile. Hier ist 'ne Bühne für Live-Musik aufgebaut und an den Ständen ziemlich viel nacktes Fleisch zu sehen.
Das Rennen an sich findet auf einer künstlich angelegten Insel im St. Lorenz Strom Stadt. Als die Metro gebaut wurde, entstanden aus dem ausgehobenen Erdreich dann zwei künstliche Inseln vor der eigentlichen Insel, auf der Montreal liegt. Dort habe ich vorgestern mal vorbeigeschaut, aber es bestand keine Chance, auch nur an die Rennstrecke ranzukommen. Alles war schon weiträumig abgesperrt. Die Besichtigung muss ich dann wohl auf später verschieben. Aber die Nachbarinsel zur Rennstrecke war auch total schön. Ein sehr netter Park mit einem tollen Bio-Museum, dass die Form einer gigantischen Kugel hat und ein toller Blick auf die Skyline von Montreal entschädigten mich für den verwehrten Blick auf Ralf, Fernando und Flavio. Außerdem sprangen auf der Ile de St. Helen voll viele so genannte Groundhogs rum: Murmeltiere. Die sind irgendwie voll lustig, vor allem wenn sie sich unbeobachtet fühlen und Männchen machen.
Und abschließend für heute will ich noch ein paar Sätze zum Wetter sagen. Bis vor einer Sekunde waren noch ca. 30°, jetzt kommt ein ziemlich heftiges Gewitter runter. Davor war es extrem schwül und unangenehm drückend. Vorgestern dagegen waren morgens nur 8°C. Das Wetter hier ist also extrem wechselhaft, besonders die Temperaturen können innerhalb einiger Stunden wirklich extrem nach oben oder unten schwanken.
Fotos von St. Helen's Island (Nachbarinsel der GrandPrix Rennstrecke) und dem Formel1 Spektakel in der Innenstadt findet ihr auf dem Link rechts unten auf der Startseite.

Posted by Jule at 10:12 PM
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Montag, Juni 04, 2007

ERSTER ARBEITSTAG

Heute war mein erster Arbeitstag und es war echt gut. Alle Leute sind supernett - so wie auch im Hamburger Büro ;o), das Büro ist echt schön und ich arbeite für Nivea Visage! Der Weg zur Arbeit ist ein wenig aufwändig, weil das Büro ziemlich weit außerhalb liegt, eher in Flughafen- als in Innenstadtnähe. Zum Glück nahm mich eine Praktikantin, die bei mir im Haus wohnt, mit. So musste ich mich nicht allein durchschlagen. Wir fuhren mit zwei verschiedenen U-Bahn-Linien und dann Bus. Die U-Bahn ist hier extrem laut, ich habe heute sogar einige Leute gesehen, die mit Ohrstöpseln unterwegs waren. Aber vielleicht gab's dafür auch 'n anderen Grund. Außerdem fährt die U-Bahn auf Gummireifen und die laufen auf Holzplanken. Ist irgendwie 'n ganz komisches Gefühl, damit rumzudüsen. Ab der Endhaltestelle geht's dann mit einem Bus weiter ins Industriegebiet. Hier schlagen die britischen Wurzeln extrem durch, denn eine riesige, sehr geordnete Schlange wartete vor dem Bus. Der war dann rammelvoll, da er echt nicht so oft fährt. Insgesamt ist man ungefähr 'ne knappe Stunde unterwegs. Das Büro ist dann so aufgebaut, dass Einzelbüros mit Türen und so im Rechteck angeordnet sind und in der Mitte von diesem Rechteck stehen solche "Cubicles" wie man sie auch aus US-Filmen kennt. Mit halbhohen Wänden abgetrennte Arbeitsplätze, die einem suggerieren, dass man ein Einzelbüro hat. Insgesamt arbeiten bei Beiersdorf Kanada knapp 30 Leute. Mittags ging meine Chefin dann mit mir essen und es gab Salatteller in amerikanischem Format: RIESIG. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich für diesen Tisch mindestens 30 cm größer hätte sein müssen. Ich fühlte mich wie ein Kind mit einem viel zu großen Teller vor mir. Wow!

Posted by Jule at 8:46 PM
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Sonntag, Juni 03, 2007

MONT ROYAL

Meinen letzten freien Tag vor Arbeitsbeginn hier in Kanada habe ich für einen Abstecher zum Hausberg "Mont Royal" genutzt, der quasi direkt vor meiner Haustür liegt. Der Aufstieg bei schwülheißen 26° hat sich echt gelohnt, die Aussicht von da oben ist super. Die Skyline von Downtown Montreal liegt einem zu Füßen und beim Abstieg auf der anderen Seite hat man dann noch einen super Ausblick auf das Olympiastadion von 1976. Am Fuße des Berges waren dann auf 'ner Riesenwiese ganz viele Leute am kämpfen, trommeln, kiffen, jonglieren, Seil balancieren...Sehr lustige Menschen hier in Montreal! Fotos stehen online.

Posted by Jule at 9:34 PM
Edited on: Sonntag, August 05, 2007 10:23 PM
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Samstag, Juni 02, 2007

SUSHI & BIERFEST

Meine kulinarischen Highlights des Wochenendes waren ein Super-Sushi-Essen gestern und das Bierfest heute. Das Sushi-Restaurant gestern hatte ganz tolle Spezialitäten im Angebot und wir aßen Sushi mit so tollen Namen wie "Dragon Eye", "Lips", "Lovers" oder "Kamikaze". Die haben echt alle großartig geschmeckt und waren zusätzlich auch noch sehr toll anzusehen. Heute abend gingen wir dann auf das Montrealer Bierfest, wo es ganz ganz viele verschiedene Biersorten aus der ganzen Welt gab. Ich probierte ein Bier aus Ahornsirup und eins mit Honig. Hat gar nicht so schlecht geschmeckt. Teilweise sprangen hier echt sehr komische Leute rum - Fotos folgen!

Posted by Jule at 10:11 PM
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EINGELEBT

Heute kann ich endlich sagen, dass ich so richtig in Montreal angekommen bin. Denn in den letzten Tagen habe ich die ersten Supermärkte ausfindig gemacht, mir 'ne kanadische Handynummer organisiert, einen Fitness-Studio-Vertrag abgeschlossen, eine Metro-Monats-Karte gekauft, die Stadt zu Fuß erkundet und heute dann ein Auto gemietet. Das Mieten hat alles ganz problemlos geklappt, ich brauchte nicht mal meinen fast abgelaufenen internationalen Führerschein vorzeigen. Als ich dann die Schlüssel bekam, fiel mir erstmal ein, dass ich ja noch nie mit 'nem Automatik-Auto gefahren bin. Aber vorher wollte ich noch testen, wie der Kofferraum aufgeht, denn ich wollte zu IKEA, wo ja immer viel Platz im Kofferraum nötig ist. Und ich bekam ihn nicht auf! Als ich zurückging, um das zu reklamieren, meinte sie: "Ups, ich habe ihnen das falsche Auto zu den Schlüsseln gegeben!" Na das ging ja gut los. Nachdem ich dann im richtigen Pontiac G5 saß, musste ich erstmal hinter den Buchstabencode der Automatikschaltung kommen: P-Parken, das war sofort klar. Und R-Rückwärts auch. Und dann dachte ich N-normal, also fahren, aber da tat sich nichts. Vielleicht doch mal D-drive probieren! Ja, ich hüpfte vom Parkplatz, denn ich hatte meinen linken Fuß auf der Bremse und konnte den natürlichen Kupplungs-Reflex noch nicht unterdrücken. Aber nach ein paar Kreuzungen war das Geschichte und das gemütliche Fahrgefühl stellte sich ein. Das war dann aber ganz schnell weg, als ich Richtung Highway zu IKEA unterwegs war. Denn die Beschilderung ist hier nicht so groß und unmissverständlich wie in Deutschland und außerdem muss man immer die Himmelsrichtung wissen, in die man unterwegs ist. Können die nicht einfach "links" und "rechts" ranschreiben - wäre viel einfacher.Ich habe dann auch prompt ein paar Autobahnkreuze versemmelt und bin war schon fast von der Insel, auf der sich Montreal befindet, runter. Aber letztendlich habe ich's doch zu IKEA geschafft und mit dem Kram, den ich dort gekauft habe, fühle ich mich jetzt endgültig wohl in meiner Heimat auf Zeit.

Posted by Jule at 10:06 PM
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Donnerstag, Mai 31, 2007

KONTAKTDATEN

Für alle, die mich mal anrufen, mit mir skypen oder mir 'n Brief schicken wollen:

Juliane Pohl
3475 Rue Durocher #508
Montréal, Québec
H2X 2E3

Tel: 001-514-282-9565 (Zeitverschiebung von Deutschland: -6 Stunden, also Deutschland 18 Uhr = Montreal 12 Uhr)

Skype: jkakeru

Posted by Jule at 5:20 AM
Categories: Berichte

ANKGEKOMMEN!

Ja, ich hab's geschafft und bin gut in Montreal angekommen! Und jetzt habe ich keine Lust, meine Koffer auszupacken und schreibe lieber 'n kleinen Bericht über meine ersten Stunden hier.

Der Flug...
...ging von Hamburg nach Paris und von dort nach Montreal. Der erste Flug war etwas nervig, weil ich durch 'ne Erkältung ziemlich mit dem Druckausgleich zu kämpfen hatte und so 'n kurzer Flug besteht ja eigentlich nur aus Start und Landung. In Paris musste ich mich dann ein bisschen beeilen, weil nur 'ne Stunde zwischen den beiden Flügen lag. Der 7,5 stündige Flug nach Montreal war dann echt ok. Ich hatte direkt im Sitz vor mir 'n Videomonitor und konnte zwei schön schmalzige Filme gucken (Mitten ins Herz und Liebe braucht keine Ferien) und dann auch noch Computer spielen. Toll!!!

Die Einreise...
...hat gut geklappt, war aber trotzdem etwas nervig. Denn erstmal gab's 'ne Megaschlange, um überhaupt den Einreisestempel zu bekommen (es waren gerade zwei große Maschinen aus Europa gelandet) und dann musste ich halt zum Immigration Office. Und der Typ dort war zwar supernett und lustig, hatte aber keine Ahnung, was ich da von ihm will. Denn ich wollte ja ohne Arbeitserlaubnis einreisen, da das für so genannte "intra-company trainees" gilt. Das hatte mir zumindest die kanadische Botschaft in Berlin gesagt. Und diverse Webseiten. Aber er hatte davon noch nichts gehört. Aber ich hatte ja alle Dokumente dabei und habe ihm dann erstmal erklärt, wie das funktioniert und dann hat's auch geklappt. Als ich ihm dann noch erzählte, dass ich für 'ne Kosmetikfirma arbeite, die auch Produkte für Männer hat, war er ganz hin und weg und wollte gleich was kaufen. Also, gleich bei der Einreise habe ich einen neuen Nivea-Verwender gewonnen! Mein Gepäck wartete dann nach den ewigen Diskussionen schon auf mich und da ich leider ziemlich lange für das alles gebraucht hatte, war meine Abholerin schon wieder weg. Eine nette Dame an der Flughafen-Info rief dann die Fahrerin an, denn mein Handy funktionierte nicht und ein Kreditkartentelefon nahm meine Karte auch nicht an. Aber letztendlich saß ich dann bei Thérése im Auto und los gings.

Die ersten Stunden...
...waren ziemlich chaotisch, denn da die Fahrerin Thérése beschlossen hatte, dass der Berufsverkehr um 16.00 Uhr zu heftig ist, um zurück in die Innenstadt zu fahren, war ich die nächsten 3 Stunden mit ihr unterwegs. Das war echt lustig, denn sie kommt aus dem Libanon (sehr temperamentvoll), hat einen chaotischen Fahrstil und redete ununterbrochen (mit mir, am Handy, mit den anderen Autofahrern, mit sich selbst). Als ich ihr berichtete, dass mein Handy hier nicht funktioniert und ich gern kurz mal in Deutschland anrufen würde, fuhr sie sofort an 'ne Tankstelle, organisierte mir 'ne Telefonkarte und dann konnte ich mit ihrem Telefon auf meine Kosten telefonieren. Außerdem hatte sie 'ne Tasche von Beiersdorf Kanada im Auto, die Lebensmittel und Geld für die ersten Tage enthielt. Das war echt ein toller Empfang. Ja und die nächsten drei Stunden fuhren wir dann drei Leute von A nach B, holten zwischendurch ihre Kinder von der Schule ab, brachten 'ner Freundin noch Geld vorbei und trafen ihren Mann, der auch mit dem Auto unterwegs war. In dieser Zeit telefoniert sie ungelogen mindestens 25 Mal mit ihrem Mann und baute ca. 10 Mal fast 'n Unfall. Also zum Einschlafen war's echt zu aufregend.

Die Wohnung...
...sah' ich dann um 19 Uhr endlich! Dort wartete schon eine Kollegin von Beiersdorf auf mich, die meine Schlüssel hatte. Die Wohnung besteht aus einem Zimmer mit Küchenecke, Bad, Kleiderschrank in der Wand, Bett, Schreibtisch, Fernseher und Balkon (leider habe ich's noch nicht geschafft, die Balkontür aufzubekommen...) Alles ist sehr sauber und erinnert mich sehr an meine englische Wohnung (Fensterverriegelungen, Heizung, Möbel). Im Zimmer gibt's auch Telefon und Internet und alles funktioniert super! Die Wohnung liegt echt super direkt in der Innenstadt von Montreal. Leider ist das Wetter heute nicht so toll, so dass ich nur kurz im Supermarkt war und jetzt mal auspacken müsste!

Posted by Jule at 5:14 AM
Edited on: Samstag, Juni 02, 2007 10:05 PM
Categories: Berichte

Montag, Mai 28, 2007

NOCH ZWEI TAGE

Ja genau, noch zwei Tage, dann geht's lost Richtung:




Am Mittwoch, den 30.5. fliege ich um 10.25 Uhr in Hamburg los Richtung Paris und dort geht's dann um 13.15 Uhr los Richtung Montreal. Dort lande ich nach 7 1/2 Stunden Flug um 14.40 Uhr Ortszeit und dann heißt es für 6 Monate: Bonjour Montreal!

Weitere Infos gibt's dann an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen!

Viele Grüße,

Jule

Posted by Jule at 2:10 PM
Edited on: Freitag, Oktober 19, 2007 6:58 AM
Categories: Berichte